Geschichtsdaten Bielefeld

Geschichtsdaten Bielefeld

  

 
Die beiden Städte St. Goar und Bielefeld haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Mir scheint es jedoch reizvoll, die Geschichte der Städte gegenüber zu stellen, zumal ich für beide Städte die wichtigsten historischen Daten aus eigenem Interesse gesammelt habe.
 
Während St. Goar im Mittelalter und der frühen Neuzeit sicher eine vergleichbare, wenn nicht sogar größere Bedeutung als Bielefeld hatte, so änderte sich die Wertigkeit bezogen auf Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft in der Mitte des 19. Jahrhunderts erheblich. Durch die Textilindustrie und in deren Folge aufkommenden Maschinenbau blühte Bielefeld von einer kleineren Provinzstadt hin zu einer Großstadt mit über 323.000 Einwohnern auf. Dagegen liegt die Einwohnerzahl der Kernstadt von St. Goar bei etwa 3.000.
 
Beide Städte weisen durchaus parallele Entwicklungen und Ereignisse auf. So verlieren beide Städte recht früh ihre prägenden Landesherren. Die Grafen von Katzenelnbogen streben im Mannesstamm 1479 aus. Die Grafen von Ravensberg als Gründer von Bielefeld haben sogar schon 1346 keinen männlichen Nachkommen mehr. Die beiden Grafengeschlechter hatten direkte Verbindungen. Bei der Gründung des Klosters Marienfeld haben sich Hermann von Katzenelnbogen als Bischof von Münster und Graf Hermann III. von Ravensberg getroffen.
Beide Städte geraten Anfang der 19. Jahrhunderts unter französische Kontrolle. Ab 1815 gehörten beide Städte zu Preußen. Bielefeld lag in der Provinz Westfalen. St. Goar wurde Kreisstadt in der preußischen Rheinprovinz. Bis zur Gebietsreform Anfang der 70er Jahre konnten sich Bielefeld und St. Goar Kreisstadt nennen.
 
In St. Goar werden große Anstrengungen unternommen, die Stadt attraktiv zu halten und die verbliebenen historischen Gebäude und Mauern zu restaurieren. Ob es gelingt, die Stadt für Bewohner und Besucher lebens- und besuchenswerter zu gestalten, ist zu hoffen. Ich wünsche es auf jeden Fall der Stadt St. Goar und der Region am Mittelrhein. Ebenso freue ich mich, wenn es der Stadt Bielefeld gelingt, die wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten zu meistern und den Weg zu einer liebenswerten Stadt weiter zu gehen.
 
Das Wahrzeichen Bielefelds: Der Leineweber.
 
 
 
Ausgewählte Daten zur Geschichte Bielefelds
 
Die Angaben sind in der Hauptsache aus dem Buch „Die Geschichte der Stadt Bielefeld“, Band I bis III, von Reinhard Vogelsang zu finden. Reinhard Vogelsang hat eine Reihe weiterer Publikationen zur Stadtgeschichte veröffentlicht. Von 1971 bis zu seinem Ruhestand 2004 war er Leiter des Stadtarchivs und der Landesgeschichtlichen Bibliothek in Bielefeld. Seit 1974 Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule in Bielefeld, die in die Universität Bielefeld überging. Zuletzt als Honorarprofessor.
 
Ferner möchte ich auf das Buch „Das war das 20. Jahrhundert in Bielefeld“ von Bärbel Sunderbrink und Bernd J. Wagner hinweisen. Bernd Wagner, mit dem ich Anfang der 80er Jahre in Bielefeld Geschichte studiert habe, arbeitet heute als Historiker im Bielefelder Stadtarchiv.
 
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen rund um die Eisenbahn.
 

Die Daten

 
 
300 bis 200 Jahre v. Chr. entsteht auf der höchsten Erhebung im heutigen Bielefeld die Hünenburg als Fluchtburg mit einem Wallring
 
8. und 9. Jahrhundert
Erste Siedlungsspuren im Bielefelder Stadtgebiet.
 
856 bis 866
Erste Erwähnung Bylanuelde im Kloster Corvey (umstritten).
 
939
Gründung eines Damenstiftes in Schildesche, einem heutigen Stadtteil von Bielefeld.
 
1015 bis 1036
Zweite Erwähnung Biliuelde in der Lebensgeschichte des Paderborner Bischofs Meinwerk.
 
1036
Das Dorf Brackwede wird erstmals urkundlich erwähnt.
 
Im heutigen Stadtteil Heepen wird die erste Kirche gebaut.
 
1100
Die Adelsgeschlechter gewinnen im heutigen Raum Bielefeld an Macht. Es sind die Edelherren zur Lippe und die Grafen von Calvelage. Um 1100 wird die Stammburg der Grafen von Ravensberg, die Burg Ravensberg, bei Borgholzhausen erbaut.
 
1134
Die Grafen von Ravensberg erben Rechte von den Grafen von Calvelage, die im männlichen Stamm ausgestorben waren. Zu den ererbten Ländereien gehören Vechta und Gebiete bei Osnabrück und Meppen.
 
1140
Die Brüder Otto und Heinrich von Ravensberg werden urkundlich erwähnt.
 
1141
Die Ravensburg wird erstmals urkundlich erwähnt. Die Stammburg der Grafen von Ravensberg liegt auf dem Kamm des Teutoburger Waldes unweit von Borgholzhausen.
 
1185
Hermann von Katzenelnbogen gründet als Bischof von Münster das Zisterzienserkloster Marienfeld. Die Grafen von Ravensberg waren dem Kloster sehr verbunden. Hermann III. nahm am Gründungsakt als Zeuge teil.
 
1193
Der Graf von Ravensberg Hermann III. ist im Gefolge von Kaiser Heinrich VI. am Rhein unterwegs. Dabei sind Aufenthalte in Speyer, Koblenz und Kaiserswerth bezeugt.
 
1214
Die Stadt Bielefeld wird von Graf Hermann IV. von Ravensberg gegründet. Bielefeld erhält das Stadtrecht von Münster (Westf.).
 
1221
Erstmals werden in einer Urkunde die Bürger Bielefelds erwähnt.
 
1226
In der "Herforder Teilung" wird die Grafschaft Ravensberg auf die Halbbrüder Otto II. und Ludwig von Ravensberg aufgeteilt. Ludwig erhält dabei ganz Bielefeld und wohl auch die Sparrenburg, die noch im Bau war.
 
1233
Das Stift Schildesche verkauft den waldreichen Johannisberg vor der Stadt an den Grafen von Ravensberg. Bauholz für die neue Häuser kann so legal geschlagen werden.
 
1226
In der "Herforder Teilung" wird die Grafschaft Ravensberg zwischen den Brüdern Otto II. und Ludwig aufgeteilt. Ludwig erhielt dabei die wichtige Burg Ravensberg und die Stadt Bielefeld. Otto II. die Burg Vlotho und Gebiete bei Osnabrück und im Emsland.
 
1233
Ludwig von Ravensberg kauft den Johannisberg vom Stift Schildesche und gibt dafür im Gegenzug Ländereien in Sudbrack und Gellershagen ab. Der Wald auf dem Johannisberg war wichtig zur Gewinnung von Bauholz für die junge Stadt.
 
1236
Die erste Kapelle in der Altstadt als selbstständige Pfarrei wird gegründet.
 
1240 bis 1250
Lange wurde vermutet, dass die Sparrenburg um diese Zeit gebaut wurde. Neue Ausgrabungsergebnisse geben zumindest Hinweise auf einen Baubeginn vor oder zeitgleich mit der Stadtgründung.
 
1256
Erste urkundliche Erwähnung der Sparrenburg.
 
1241
Erste urkundliche Erwähnung zweier Ratsherren aus Bielefeld.
 
1244
Der Bischof von Paderborn überträgt den Grafen von Ravensberg die Vogtei über das Stift Schildesche.
 
Der Schlosshof, damals noch Meierhof Limberg, wurde erstmals urkundlich erwähnt.
 
1250
Nach 1250 entsteht die Neustadt im Zusammenhang mit dem Bau der Sparrenburg.
 
1252
Die Witwe von Otto II. von Ravensberg verkauft die Besitzungen im Emsland an den Bischof von Münster. Die Machtbasis der Grafschaft wird damit erheblich geschwächt.
 
1270
Um 1270 soll eine erste Pfarrkirche in der Neustadt gestanden haben.
 
1293
Das Kanonikerstift St. Marien wird an der Pfarrkirche der Neustadt gestiftet. Der Bau der Neustädter Marienkirche wird begonnen.
 
14. Jahrhundert
Bielefeld beteiligt sich am Hansehandel.
 
1307
Der Patron St. Nikolaus wird erstmals für die Altstädter Nicolaikirche erwähnt.
 
1309
Bielefelder Kaufleute erhalten das Recht, importiertes Tuch im Einzelhandel zu vertreiben.
 
Die Bielefelder Kaufleute schließen sich zur Johannisbruderschaft zusammen.
 
1328
Bernhard von Ravensberg übernimmt die Regentschaft.
 
1335
Auf dem Gelände des heutigen Hotels "Quellental" stand nachweislich ein Bauernhof. Das Wasser zweier Quellen trieben eine Wassermühle an.
 
1345
Die erste jüdische Familie in Bielefeld wird urkundlich erwähnt.
 
1346
Die Grafen von Ravensberg sterben in der männlichen Linie durch den Tod von Bernhard von Ravensberg aus. Die Grafen von Jülich und Berg (Rheinland) werden Landesherren. Damit wird Bielefeld eine Stadt in den Nebenlanden seiner Landesherren.
 
1400
Die Neustädter Marienkirche erhält ihren großen Marienaltar.
 
1452
Der erbenlose Herzog Gerhard von Jülich und Berg will die Grafschaft Ravensberg an den Bischoff von Köln verkaufen. Der Verkauf kam auch zustande, wurde aber hinfällig, als sich doch noch ein Erbe fand.
 
Die Lutter wird ab diesem Jahr in Richtung Bielefeld vom Kamm des Teutoburger Waldes umgeleitet. Das Wasser des Bohnen- und Fuß- oder Voßbaches wird damit zur Versorgung der Stadt ergänzt.
 
1485
Das heute wohl älteste Haus Bielefelds (Haus Müller) wird an der Obernstraße gebaut.
 
1488
Gemeinsames Bürgerrecht für Alt- und Neustadt.
 
Bielefeld erhält das Privileg, Handel und Gewerbe in der Stadt zu konzentrieren.
 
1491
Das Süsterkloster mit 24 Schwestern wird gegründet.
 
1494
Die beiden Türme der Neustädter Marienkirche werden fertig gestellt.
 
1496
Die Tochter Maria des Landesherren Herzog Wilhelm IV wird im Alter von 5 Jahren mit dem Jungherzog von Kleve verlobt.
 
1500
Bielefeld zählt etwa 2.500 bis 3.000 Einwohner.
 
1502
Franziskanermönche beziehen ein kleines Kloster auf dem Jostberg vor der Stadt.
 
1507
In Bielefeld lassen sich die Franziskanermönche nieder, die zuvor außerhalb der Stadt auf dem Jostberg lebten.
 
1511
Die Linie der Herzöge von Jülich und Berg sterben aus. Die Herzöge von Kleve werden Besitzer der Grafschaft Ravensberg.
 
Die Jodokuskirche wird eingeweiht.
 
1514
Die erste kleine Süsterkirche wird geweiht.
 
1520
Die Bielefelder Alt- und Neustadt werden vereinigt.
 
1524
Die Altstädter Nicolaikirche erhält einen Antwerpener Schnitzaltar mit 250 Figuren.
 
1530/31
Das heutige "Crüwellhaus" wird am Beginn der Obernstraße erbaut.
 
1535
Der Wiedertäufer Jan von Leiden soll im Verlies der Sparrenburg eingesperrt worden sein. Er hatte mit seinen Anhängern den Bischof von Münster aus der westfälischen Stadt vertrieben.
 
1540
Der Spiegelsche Adelshof an der heutigen Kreuzstraße wird gebaut. Vorher stand dort ein mittelalterlicher Burgmannshof.
 
1541
Erster protestantischer Gottesdienst in der Nicolaikirche.
 
um 1550
Leinen wird als Ware der Stadt Bielefeld immer bedeutender.
 
1555
Im Augsburger Religionsfrieden einigen sich Kaiser und Landesfürsten auf die Vorgehensweise beim Glauben in einem Land. In Bielefeld konnten beide Konfessionen gelebt werden. Es setzt sich allerdings in den Kirchen der Stadt die Reformation durch.
 
1556
Der Herzog Wilhelm von Kleve beauftragt den Festungsbaumeister Allessandro Pasqualini aus Bologna mit dem Ausbau der Sparrenburg zur Festung. Er fügte die spitzwinklige Bastion „Scherpentiner ein. (Im 16. Jahrhundert wurden spezielle Geschütze für Bastionen als „Serpentiner“ bezeichnet) Auch der Sohn von Pasqualini, Maximilian, war am Bau beteiligt.
 
1585
Der Grestsche Hof wird als Adelshof erbaut. Er ist heute ein Bestandteil des Ratsgymnasiums.
 
1606
An der Obernstraße wird das Haus mit der Nummer 9 von Bernt Lengerich erbaut. Ein Nachkomme des Erbauers war um 1666 Ratsherr in der Stadt. Heute ist der Giebel des Hauses als "Consbruchscher Giebel" bekannt und befindet sich seit 1975 auf dem Gebäude der Sparkasse Obernstraße 36.

Der Meindersche Hof an der Obernstraße wird im barockem Baustil errichtet. Es gab ein Vorläufergebäude der Familie von Greste. 1590 kaufte die Familie Meinders das Anwesen.   

1609
Der letzte Herzog von Kleve stirbt. Bielefeld fällt an die wittelsbacher Grafen von Pfalz-Neuburg und den hohenzollerschen Markgrafen von Brandenburg. Damit ist die Grafschaft verwickelt im Jülich-Klevischen Erbfolgekrieg.
 
1612
Ein starkes Erdbeben verursacht Schäden in der Stadt und auf der Burg.
 
1618
Die Grafschaft Ravensberg war bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges neutral.
 
1616
Das Süsterkloster wird im Rahmen der Reformation aufgelöst.
 
1623
Die Holländische Besatzung der Sparrenburg im Dreißigjährigen Krieg verstärkte die Burg durch Schanzen und Erdwälle.
 
1636
Bei einer Pestwelle sterben in Bielefeld 350 Bürger.
 
1640
Die Aschoff´sche Engel-Apotheke wird gebaut.
 
Um das Jahr 1640 wird der Wörmannsche Hof oder Korff-Schmiesingsche Hof am Klosterplatz erbaut.
 
1647
Der Kurfürst von Brandenburg nimmt die Sparrenburg und die Grafschaft Ravensberg in Besitz.
 
1648
Im westfälischen Frieden kommt die Grafschaft Ravensberg endgültig zum Haus Brandenburg.
 
1651
Der Große Kurfürst hält auf der Sparrenburg einen Kriegsrat ab. Das Haus Pfalz-Neuburg soll angegriffen werden.
 
1652
Die Bielefelder Legge als Prüfanstalt für Leinen wird eingerichtet.
 
1657
Gründung der Evangelisch-Reformierten Gemeinde auf der Sparrenburg.
 
1660
Um das Jahr 1660 wird die erste Synagoge am Klosterplatz eingerichtet.
 
1666
Endgültige Besitznahme der Grafschaft durch die Brandenburger.
 
Auf dem Kesselbring werden Heilquellen entdeckt.
 
1669
Der Meindersche Hof an der Obernstraße wird im barockem Baustiel errichtet. Es gab ein Vorläufergebäude der Familie von Greste. 1590 kaufte die Familie Meinders das Anwesen. 
 
1673
Im Rahmen der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und den Niederlanden ziehen Truppen des münsterschen Bischofs Christoph Bernhard von Galen vor die Stadt und drohen mit der Beschießung. Die Stadt kauft sich mit viel Geld frei.
 
Im Zusammenhang mit der Belagerung des Bischos von Galen wurde wahrscheinlich die "Schwedenschanze" auf dem Bußberg errichtet.
 
Um dieses Jahr war die Sparrenburg mit 1.500 Mann am stärksten besetzt.
 
1679
Nach dem Frieden von Nymwegen rücken französische Truppen in Bielefeld ein.
 
1682
Die Evangelisch-Reformierte Gemeinde zieht von der Sparrenburg in die zuvor leer stehende Süsterkirche um.
 
1688
Der Große Kurfürst stirbt in diesem Jahr. Danach verlor die Sparrenburg an Bedeutung.
 
1703
Ein Sturm zerstört die beiden Türme der Neustädter Marienkirche. Die Türme wurden in anderer Form neu errichtet.
 
1706
Der spitze Turm der Altstädter Nicolaikirche wird durch Blitzschlag zerstört. Der Turm wird in veränderter Form wieder aufgebaut.
 
1719
Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. setzt den Rat der Stadt ab und verbot eigene Steuern einzutreiben. Er setzte sechs Personen ein, die in seinem Auftrag die Stadt regierten. Darunter waren auch Bielefelder Kaufleute.
 
Mit der Preußischen Verwaltungsreform verliert die Sparrenburg vollständig ihre Funktion als Amtssitz.
 
1725
Bielefeld wird Garnisonsstadt. Die Soldaten wurden bis 1775 in Privatquartieren untergebracht.
 
1743
Die Sparrenburg wird als Gefängnis genutzt. Diese Funktion wurde 1877 aufgegeben.
 
1750
Um das Jahr 1750 entstand unterhalb der Sparrenburg das erste Ausflugslokal "Berglust" mit einem guten Blick auf die Stadt. Später wurde das Haus "Luginsland" genannt.
 
1760
Während des Siebenjährigen Krieges dient die Sparrenburg als Magazin und Signalstation.
 
1763
Im Siebenjährigen Krieg werden die Bleichen vor Bielefeld durch französische Soldaten zerstört.
 
1768
Die Holländische Bleiche wird zwischen Heeper Straße und Bleichstraße errichtet.
 
1770
Die Feldmark um Bielefeld wird in privaten Besitz umgewandelt.
 
1775
Friedrich der Große erlaubt der Stadt, die Steine der Sparrenburg für andere Bauten abzutragen. Zwischen 1775 und 1777 wird damit die 55er Kaserne gebaut, die das 2. Bataillon des 55. preußische Infanterie-Regiments aufnimmt.
 
Das Burgtor in der ehemaligen Neustadt wurde gesperrt.
 
1788
Einrichtung eines Gnadenfonds zur Förderung des Leinengewerbes.
 
Der Fabrikgarten auf dem heutigen Geländer der Ravensberger Spinnerei wird durch den Bürgermeister Consbruch voran getrieben.
 
1792
Im Fabrikengarten zwischen der heutigen Bleich- und Heeper Straße wurde die „Holländische Bleiche“ bebaut. Nach dem holländischen Bleichverfahren kamen dort Chemikalien und Buttermilch zum Einsatz. 16.000 Stück Leinwand konnten auf den Rasenflächen ausgelegt werden.
 
1800
Bielefeld zählt etwa 5.000 Einwohner.
 
1803
Am Schillerplatz Ecke Altstädter Kirchstraße wurde das Bismarckdenkmal aufgestellt. Heute steht das Denkmal in den Grünanlagen am Oberntorwall.
 
1807
Die Grafschaft Ravensberggeht als Teil des „Departement der Weser“ in das Königreich Westfalen ein. Regent wird Jérome Napoleon, ein Bruder des Feldherrn.
 
Bielefeld wird von den Franzosen besetzt. Der Bürgermeister wird durch einen Maire ersetzt. Die Feldmark wird in vier Cantone aufgeteilt. 1828 kam mit dem Stadtholz ein fünfter Canton hinzu, der vorher zu Heepen gehörte.
 
1810
Das Marienstift wird aufgehoben. Die Neustädter Marienkirche wird zur Pfarrkirche.
 
In Werther, Schildesche und Dornberg kommt es zu einem Aufstand der Bevölkerung gegen die Franzosen. Die Unruhen werden durch Soldaten niedergeschlagen.
 
1811
Das Wochenblatt „öffentliche Anzeigen für den Distrikt Bielefeld“ kamen als Vorläufer der „Westfälischen Zeitung“(NW) heraus. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Verlagshaus von J. D. Küster befand sich heutigen Standort der NW am der Niedernstraße.
 
1813
Napoleon wird in der Völkerschlacht bei Leipzig besiegt.
 
Die französische Besatzung wird endet. In Bielefeld wird eine provisorische Königlich-preußische Regierungskommission gegründet.
 
1814
Beim Rücktransport der Quadriga von Paris nach Berlin wird ein Teil des Niederntores abgetragen. Erst 1817 wurden die Rückbauten wieder aufgebaut.
 
1815
Bielefeld wird Teil der preußischen Provinz Westfalen. Die Provinz Westfalen als Teil des preußischen Staats war ein Ergebnis des Wiener Kongresses.
 
1816
Die Bielefelder Feldmark wird aufgeteilt und damit die Besiedlung ermöglicht.
 
1820
Eine Mahlsteuer wird für in die Stadt geliefertes Getreide eingeführt, das in den drei Mühlen (Nebels-Mühle, Damm-Mühle und Stadt-Mühle gemahlen wurde. Auch Vieh zum Schlachten wurde mit einem Zoll belegt.
 
1821
Seine Majestät Friedrich Wilhelm III. besucht die wegen ihrer Qualität sehr berühmte Holländische Bleiche im Fabrikengarten.
 
Am Alten Markt wird das gotische Rathaus durch einen eher schlichten Verwaltungsbau ersetzt.
 
1822
Das Königliche Hohe Finanz-Ministerium ordnet die Durchführung einer Katasteraufnahme an.
 
1824
Die Ölmühle der Familie Crüwell an der Lutter brennt ab. Sie wurde vergrößert wieder aufgebaut.
 
Die Lutter wurde im Stadtgebiet begradigt.
 
Von 1824 bis 1825 wird das Urkataster für den Kreis Bielefeld erstellt.
 
1825
Der Magistrat veranlasst die Gründung einer Sparkasse.
 
Die Straße nach Herford wird mit Obstbäumen bepflanzt.
 
1828
Der V. Canton „Stadtholz“ wird eingemeindet.
 
Die Feldmark wird weiter besiedelt. Dort bestanden 165 private Wohnhäuser.
 
1829
Das Kloster der Franziskaner an der Jodokuskirche wird aufgelöste. Die Kirche bleibt katholische Pfarrei.
 
Das erste Bielefelder Freibad wird an der Notpforte auf Initiative von Ernst Friedrich Delius eröffnet. Es wurde 1852 wegen Verschlammung geschlossen.
 
1830
In Bielefeld und der Region kommt es zu einer Krise durch die aufkommende Baumwolle und die maschinell erstellten Garne aus Irland.
 
1831
In der Feldmarkt waren 245 Wohnhäuser zu finden.
 
Die Schützengesellschaft wird gegründet. Ein Ziel des Vereins ist es, die sozialen Schichten der Bürgerschaft zusammen zu bringen.
 
1834
Das erste Bielefelder Bankhaus wird gegründet.
 
1840
Am Oberntorwall wird eine klassizistische Villa der Kaufmannsfamilie Weber gebaut. Späterer Eigentümer war der Fabrikant August Göricke, der durch seine Fahrräder bekannt wurde. Noch ist die Handwerkskammer dort ansässig.
 
1842
Der Turm der Sparrenburg wird wieder aufgebaut. Das Geld dazu wird gespendet.
 
1844
Ernährungskrise in der Region Bielefeld.
 
1845
Am 10. Juli 1845 legen rund 2000 Arbeiter an der Baustelle des Schildeschen Viadukts die Arbeit nieder. Der "Tumult am Schildeschen Viadukt" geht als der erste große Streik in die Geschichte ein. Das Militär wurde gegen die Streikenden eingesetzt. Bis zu 5 Jahren Zuchthaus wurden die Streikführer verurteilt.
 
1847
Der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn beflügelt die wirtschaftliche Entwicklung Bielefelds. Der erste Bahnhof liegt weit vor der damaligen Stadt.
 
1848
Bielefeld hat 8.150 Einwohner.
 
1849
Vor der Stadt am Platz des heutigen Hauptbahnhofs steht das erste Bahnhofsgebäude mit einer Güterhalle. Vorher war nur ein provisorisches Gebäude vorhanden.
 
1851
Die mechanische „Spinnerei Vorwärts“ wird von Alfred Bozi neben der Köln-Mindener-Eisenbahn errichtet. 8.000 Spindeln drehen sich in der Fabrik.
 
1857
Die Ravensberger Spinnerei wird von Delius gebaut. 20.000 Spindeln drehen sich in der Fabrik.
 
1860
Baubeginn für einen Glockenturm an der Süsterkirche.
 
Die Bielefelder Turngemeinde baut am Kesselbrink ihre eigene Turnhalle.
 
Die Promenade auf dem Sparrenberg wird gebaut.
 
Die Schützengesellschaft errichtet auf dem Johannisberg Versammlungsgebäude.
 
1861
Eine Jahneiche wird auf dem Platz vor dem Niederntor gepflanzt. Der Platz heißt ab dann Jahnplatz.
 
1862
Gründung einer Aktiengesellschaft für die mechanische Weberei.
 
1869
Das Gasthaus "Hermannshöhe" wird eröffnet. Daraus entwickelte sich das Ausflugslokal "Zur schönen Aussicht".
 
1867
Die Innere Mission des evangelischen Kirche kauft einen Bauernhof in Gadderbaum-Sandhagen, um eine "Anstalt für Epileptische" zu gründen. Bielefelder Kaufleute unterstützen das Projekt. Das Haus "Ebenezer" wird zur Keimzelle der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
 
1870
Etwa 11 Prozent aller Spindeln und mechanischen Webstühle Deutschlands laufen in Bielefeld.
 
Das Gymnasium am Nebelwall, heute Ratsgymnasium, wird gebaut. In den Gebäudekomplex wird der Grestsche Hof (Adelshof) integriert. Die Pläne zum Bau stammen vom Kölner Baumeister Raschdorff.
 
1871
Das Empfangsgebäude des Bielefelder Bahnhofs wurde erheblich erweitert. Es gab noch keine Unterführung zu den Bahnsteigen. Nur der Hausbahnsteig war überdacht.
 
1872
Friedrich von Bodelschwingh übernimmt die gewachsene Anstalt Bethel. Er prägt die Einrichtung so stark, dass sie nach im benannt wird.
 
1873
Erstes Hallenbad an der Gadderbaumer Straße. Es wurde 1944 durch Bomben zerstört.
 
1874
Die Hauptpost wurde am Jahnplatz errichtet (heute modernes Bankgebäude). Sie wurde 1904 an die Herforder Straße verlegt.
 
Die Buchhandlung Bethel wird gegründet.
 
1875
Auf der Hünenburg errichtet das Militär einen Turm mit einem Signalpunkt.
 
Am Johannisberg neben der Bahnlinie Bielefeld - Hamm baut der Verlagskaufmann August Velhagen eine Villa mit 500 Quadratmeter Wohnfläche. 1975 wurde das Gebäude im Zuge des Baus des Ostwestfalendamms abgerissen.
 
1878
Verbot aller Arbeitervereinigungen im Rahmen der Sozialistengesetze.
 
Eine Siegessäule mit der Siegergöttin "Nike" wird am Oberntorwall errichtet.
 
1879
Die Stadt Bielefeld kauft die herunter gekommene Sparrenburg für 8.934,90 Mark vom preußischen Staat auf.
 
Bielefeld wird Sitz eines Landgerichts. Der Abgeordnete Eduard Windhorst hatte sich dafür stark gemacht.
 
Die Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft wird verstaatlicht.
 
1880
Die Eisenbahnstrecke von Herford bis Detmold wird in Betrieb genommen. Damit wird die Reisemöglichkeit ins Fürstentum Lippe verbessert.

1881
Mit der Pauluskirche an der Kaiserstraße (heute August-Bebel-Straße) wird die erste Kirche außerhalb des alten Stadtkerns gebaut.
 
1883
Aufstellung einer Jahn-Büste des Kölner Bildhauers Albersmann auf dem Jahnplatz.
 
Durch Kronprinz Friedrich Wilhelm wird der grundstein für die Zionskirche in Bethel gelegt. 1984 wird die Kirche eingeweiht.
 
1884
Das erste Sparrenburgfest findet statt. Es werden Spenden für den Bau des Hauptgebäudes gesammelt.
 
Auf der Hünenburg wurde zur Erinnerung an das Drei-Kaiser-Jahr 1888 ein Drei-Kaiser-Turm errichtet.
 
1885
Die Firma Dürkopp produziert das erste Hochrad als Sportgerät.
 
Das Bahnhofsgebäude wird vergrößert und die Güterabfertigung auf die westliche Seite verlegt.
 
Auf dem Ebberg wird der "Eiserne Anton", ein metallener Aussichtsturm, eröffnet.
 
1886
Die Eisenbahnstrecke „Haller Willem“ zwischen Bielefeld-Brackwede und Osnabrück über Haller (Westf.) wird eröffnet.
 
1897
Der Rat der Stadt beschloss den Bau eines Elektrizitätswerkes und einer Straßenbahn.
 
1890
Die Brockensammlung der v. Bodelschwinghschen Anstalten wird am heutigen Karl-Schnittger-Weg eingerichtet. Bis heute werden dort brauchbare Gegenstände und Kleidung gesammelt und wieder verkauft.
 
1891
Dr. August Oetker übernimmt die Aschoff´sche Engel-Apotheke in der Niedernstraße und entwickelt dort das Backpulver in Tüten (Backin). Die Erfindung des Backtriebmittels machte Justus von Liebig.
 
Der Gadderbaumer Ludwig Brand entwickelt auf dem Hof aus dem 14. Jahrhundert das Ausflugslokal "Brands Busch".
 
1895
Die Schützengesellschaft baut auf dem Johannisberg ein neues Schützenhaus im gotischen Stil.
 
1897
Der Bielefelder Kreistag beschließt den Bau einer Schmalspurbahn nach Enger und Werther.
 
1899
Der Bau des ersten Elektrizitätswerkes an der Schildeschen Straße wird begonnen.
 
1900
Kaiser Wilhelm II stiftet das Denkmal seines Ahnherren, dem „Großen Kurfürst“ auf der Sparrenburg.
 
Am Alten Markt entsteht ein Straßendurchbruch zum Niedernwall.
 
Die Bielefelder Straßenbahn nimmt ihren Betreib auf. Die erste Linie verlief vom Rettungshaus (heute Johannisstift) bis zur Brackweder Kirche. Den Strom (Gleichstrom) liefert das neue Karftwerk an der Schildeschen Straße.
 
1901
Die Eisenbahnstrecke Brackwede - Schloß Holte wird am 2. Dezember eröffnet.
 
Die Bielefelder Kleinbahn wird eröffnet. Die Strecken führen von Bielefeld nach Werther und Enger. Dort besteht Anschluss an die Herforder Kreisbahn.
 
Carl Severing wird Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes für Bielefeld. Seine politische Karriere führt in bis zum Amt des Preußischen Innenministers. 1932 wird er abgesetzt.
 
1902
Die Straßenbahnlinie 2 wird vom Hauptbahnhof über Jahnplatz und Niedernwall bis zur Goebenstraße eröffnet. Noch im selben Jahr erfolgt die Streckenverlängerung bis Sieker.
 
Ab Oktober ist die "Sennebahn" bis nach Paderborn befahrbar.
 
1903
Am Neumarkt Ecke Altstädter Kirchstraße wird das Bismarck-Denkmal eingeweiht. Heute steht es im Grünbereich am Oberntorwall.
 
Der Güterbahnhof Bielefeld Ost wird eröffnet.
 
1904
Eröffnung des neuen Rathauses und des Stadttheaters am heutigen Niederwall. Das Rathaus wurde nach Plänen der Bielefelder Architekten Fritsche und Herzbruch gebaut. Der Stadtbaurat Ritscher war für die Bauausführung verantwortlich. Beide Bauten sind von der Bildsprache der Freimaurer geprägt.
 
 
Bau der Hauptpost an der Herforder Straße.
 
Die Eisenbahnstrecke Bielefeld - Oerlinghausen wird am 1. Oktober eröffnet. Die weiterführende Strecke bis Lage war schon vorher in Betrieb gegangen.
 
1905
Einweihung der Synagoge an der Turnerstraße. Der Bau wurde von Eduard Fürstenau aus Berlin entworfen.
 
Der Fußballclub Arminia wird gegründet.
 
Baubeginn des Bahnbetriebswerkes an der Stadtheider Straße.
 
1906
In Bielefeld wird eine Handwerkerschule gegründet.
 
Die Villa im Museumsgarten (heute Kunsthalle) wurde bis zum Zweiten Weltkrieg Sitz des Bielefelder Museums für Geschichte (bis 1927), Volkskunde und Naturkunde. Die Villa gehörte der Familie Kaselowsky (erster Direktor der Ravensberger Spinnerei).
 
Ein neues Bahnbetreibswerk mit Lokschuppen und Wasserturm wird für den Bielefelder Hauptbahnhof errichtet.
 
1907
Die Kasematten der Sparrenburg werden zur Besichtigung frei gegeben.
 
Vor dem Rathaus am Niederwall wird ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. eingeweiht. Es musste später wegen Baufälligkeit abgebaut werden.
 
Die Handwerkerschule nimmt ihre Lehrtätigkeit auf. Die spätere Handwerker- und Kunstgewerbeschule ist zunächst provisorisch untergebracht.
 
Das Johannistal wird eingemeindet. es gehörte vorher zur Gemeinde Quelle. Ebenfalls ein Streifen land an den Hängen des Jost- und Kahlen Berges kam zu Bielefeld. Auch ein schmaler Streifen zwischen Detmolder Straße und Promenade.
 
Das Bahnbetriebswerk an der Stadtheider Straße nimmt seinen Betrieb auf.
 
1909
Einweihung des Leineweber-Denkmals neben der Altstädter Nicolaikirche. Es wurde anlässlich der dreihundertjährigen Zugehörigkeit zu Brandenburg-Preußen errichtet.
 
Im Ortteil Jöllenbeck wurde das Adlerdenkmal auf dem Tieplatz in der Ortsmitte eingeweiht. Es erinnert ebenfalls an die dreihundertjährige Zugehörigkeit zu Brandenburg-Preußen.
 
Das Streckennetz der Bielefelder Kleinbahn wird um eine Verbindung über Heepen nach Eckendorf ergänzt.
 
1910
Der heutige Hauptbahnhof wird gebaut, nachdem das Verkehrsaufkommen auf der Schiene erheblich gestiegen war.
 
Die Eisenbahnstrecke Hamm - Minden wird viergleisig ausgebaut. Die Arbeiten zogen sich bis weit in den Ersten Weltkrieg hin.
 
Die Bielefelder Kleinbahn eröffnet einen neuen Güterbahnhof an der Eckendorfer Straße.
 
1911
Die Mitglieder der „Freien Turnerschaft“ (Arbeitersportverein) gründen die Baugesellschaft „Freie Scholle“ und eine Turnhalle und Wohnungen für sich zu bauen.
 
Am Bahnübergang Fußbach wird ein Fuhrwerk von einem Eilzug erfasst. Ein Pferd wird dabei tot gefahren.
 
1912
Der Sennefriedhof wird weit vor der Stadt eröffnet. Damit der Friedhof in einer angemessenen Zeit erreicht werden konnte, wurde die Straßenbahn, diein Brackweder Dorf endete, um zwei Kilometer bis zum Friedhof verlängert. Der Friedhof hat eine Fläche von ca. 100 ha.
 
Auf dem Bußberg wird die Kaiser-Friedrich-Gedächnishütte (Gelände Schwedenschanze) eingeweiht.
 
Die Strecke zwischen Bielefeld und Brackwede ist viergleisig befahrbar. Die Bahnübergänge werden durch Brücken ersetzt.
 
Das Elektrizitätswerk an der Schildeschen Straße liefert erstmals Wechselstrom (Drehstrom).
 
1913
Unterhalb der Sparrenburg wird die neue Handwerker- und Kunstgewerbeschule eröffnet.
 
Die Neustädter Straße wird gebaut und verbindet die Breite Straße mit der historischen Altstadt.
 
Die Anker-Werke stellen die millionste Nähmaschine her.
 
1914
Bielefeld hat 82.580 Einwohner.
 
Nach der Mobilmachungsbefehl am 1. August öffentlich verlesen wurde, verließen am 10. August die ersten Soldaten des Infranterie-Regiments 55 die Stadt. Am 12. August folgte das Reserve-Infanterie-Regiment 15, das in der Masse aus Bielefelder Bürgern gebildet wurde. Die Bevölkerung jubelte den Soldaten zu.
 
Baubeginn des Schildeschen Viadukt für zwei Gütergleise.
 
1915
Ein Schützengraben wird auf der Ochsenheide angelegt und mit einer Gefechtsübung eingeweiht.
 
1917
Eröffnung des Bauernhausmuseums am 6. Juni.
 
Das Landgericht erhält ein neues Gebäude an der Detmolder Straße. Der Baustil erinnert an die Weserrenaissance.
 
Die Bauarbeiten am Schildeschen Viadukt im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Strecke Hamm - Minden werden abgeschlossen.
 
1918
Ende der Ersten Weltkriegs hatte Bielefeld etwa 80.000 Einwohner.
 
1919
In Bielefeld gibt es 146 Wäschefabriken.
 
1920
Eine Groß-Demonstration mit 10.000 Teilnehmern klagt die soziale Lage der unteren Schichten.
 
1921
Bielefeld feuert 700jähriges Bestehen auf Grund der Urkunde aus dem Jahr 1221.
 
1922
Die Strecke nach Eckendorf der Bielefelder Kleinbahn wird stillgelegt.
 
1923
Der Lokschuppen im Bahnbetriebswerk an der Stadtheider Straße wird von 10 auf 22 Stände vergrößert. Eine größere Drehscheibe mit 23 Metern Durchmesser erlaubt das Wenden größerer Lokomotiven.
 
1924
Der Metallarbeiterbund eröffnet das erste Gebäude eines Versammlungsortes mit dem Namen Rütli.
 
1925
Die NSDAP gründet eine Ortsgruppe in Bielefeld.
 
Der Weihnachtsbrunneb auf dem Gelände der Stadtwerke an der Schildeschen Straße liefert Wasser aus 456 Metern Tiefe.
 
Die erste Buslinie fährt von der Langen Straße bis zur Oststraße.
 
1926
Der Ortverein der Inneren Mission der evangelischen Kirche pachtet den Bauernhof "Waterbör" und richtet dort eine kleine Wirtschaft mit alkoholfreien Getränken ein. Oberhalb des Hofes wurde eine Waldkirche angelegt.
 
Die "Sudbrackbahn" wird vom Bielefelder Kleinbahnhof über die Stadtwerke bis Miele gebaut. 1928 wird die Strecke noch bis zur Ziegelei Sudbrack verlängert.
 
1927
Erste Großküche Bielefeld im Ratskeller wird mit Stadtgas betrieben.
 
Das Wiesenbad wird gebaut.
 
Die Reisezüge zwischen Hamm und Hannover erreichen eine Reisegeschwindigkeit von 81 km/h.
 
1928
Der Heimattierpark Olderdissen wird auf einem alten Meierhof gegründet.
 
Das Kachelhaus von Wilhelm Harms wird durch den Architekten Paul Löwenthal gebaut. Die Kacheln für die Außenmauern werden in Meißen gebrannt.
 
Die dritte Straßenbahnlinie zwischen Apfel- und Oststraße wird in Betrieb genommen. Sechs Monate später wird die Lange Straße mit der Straßenbahnerreicht.
 
Die Straßenbahnlinie 1 wird aus der Niedern- und Obernstraße heraus genommen und über die Hindenburgstraße geführt.
 
1930
Bielefeld wird um die Orte Schildesche, Sieker, Stieghorst und Teile Heepens sowie Gadderbaums größer. Die Einwohnerzahl steigt auf 129.963.
 
Bielefeld ist die erste Großstadt mit einem nationalsozialistischen Stadtverordnetenvorsteher.
 
Das Luftschiff Graf Zeppelin landet auf dem Flugplatz Windelbleiche.
 
Der Bürgerweg wird in Stapenhorststraße umbenannt. Sie erinnert an den Oberbürgermeister Dr. Rudolf Stapenhorst, der das Amt von 1911 bis 1932 inne hatte.
 
Die Rudolf Oetker Halle wird eingeweiht. Sie wurde durch die Familie Oetker gestiftet und soll an den im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn erinnern.
 
1931
Der Kruckenberg´sche Schienenzeppelin fuhr bei einer Pressefahrt von Köln nach Berlin durch Bielefeld. Viele Bürger schauten sich die Durchfahrt im Hauptbahnhof und an der Strecke an.
 
1932
Der Jahnplatz wird zum amtlichen Mittelpunkt der Stadt Bielefeld.
 
Die Straßenbahnlinie 2 ist komplett zweigleisig ausgebaut. Die Bahnen fahren auf allen Linie im 10-Minuten-Takt.
 
1934
Erster nationalsozialistischer Oberbürgermeister Friedrich Budde.
 
Die Bielefelder Kreisbahn beendet den Gemeinschaftsbetrieb mit der Herforder Kleinbahn.
 
1935
Eine Schnellverbindung zwischen Köln und Berlin mit Triebwagen wird eingerichtet. Die Züge fahren in Bielefeld durch.
 
1936
Der Bau der Autobahn von Hamm nach Hannover beginnt im Raum Bielefeld. Die Arbeiten dauern bis 1939.
 
1938
Die Synagoge wird in der Nacht vom 9. auf den 10. November von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt. Von den ca. 900 Juden aus Bielefeld überleben nur wenige den Zweiten Weltkrieg.
 
Das Kaufhaus Alsberg am Jahnplatz wird arisiert und als Kaufhaus Opitz weiter geführt.
 
Am 15. Dezember wird die Reichsautobahn zwischen Brackwede und Herford eröffnet.
 
1939
Bielefeld hat 127.000 Einwohner.
 
Der Schnelltriebwagen Leipzig - Köln mit Halt in Bielefeld erreicht zwischen Bielefeld und Hamm eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 134 km/h. Ein Rekord auf dem Reichsbahnnetz.
 
1940
Die Sparrenburg wird für die Luftabwehr genutzt. Es wurde ein Flakgeschütz aufgestellt.
 
Im Juni 1940 fallen die ersten Bomben auf Bielefeld. Auch die v. Bodelschwinghsche Anstalt Bethel wird getroffen, obwohl die Gebäude als Krankenhaus gekennzeichnet sind.
 
1942
Erste Kinderverschickung nach Ungarn, Oberbayern und Salzburg.
 
1944
Im Januar wurden die Dürkopp-Werke und Häuser an der Ravensberger Spinnerei und am Klosterplatz durch Bomben getroffen. Die Luftangriffe wurden danach immer häufiger. 
 
Am 30. September findet ein schwerer Bombenangriff auf Bielefeld statt. Die Altstadt und die Gebäude der Sparrenburg werden durch Bomben zerstört. Am Angriff sollen 266 Bomber vom Typ B-17 beteiligt gewesen sein. 246 Jagdflugzeuge vom Typ P-47 "Thunderbolts" und P-51 "Mustangs" sicherten den Angriff ab. Mehr als 500 Menschen wurden getötet.
 
Das Elektrizitätswerk an der Schildeschen Straße wird durch Bomben schwer getroffen. Die Stromversorgung Bielefelds erfolgt über das Kraftwerk in Kirchlengern.
 
Etwa 10.000 Menschen aus Polen, Russland und der Ukraine wurden in den Raum Bielefeld verschleppt.
 
Zwischen Rathaus und Wellensiek wird eine O-Bus-Linie in Betrieb genommen.
 
Erste Streckenabschnitte der Straßenbahn können kriegsbedingt nicht mehr fahren. Noch kann nach den nötigsten Reparaturen der Betrieb wieder aufgenommen werden.
 
Am 26. November wird ein schwerer Luftangriff auf den Schildeschen Viadukt geflogen. 100 Flugzeuge werfen Speng- und Brandbomben ab, die in den Ortsteilen Schildesche und Barke zahlreiche Menschen den Tod brachten.  
 
1945
Zwischen dem 1. April und dem 10 Mai wird der Kleinbahnbetrieb eingestellt.
 
Am 14. März wird der Schildesche Viadukt durch britische "Grand Slam" Bomben zerstört. Über die "Gummibahn" können die Züge das Johannistal umfahren.
 
Am 31. März wird der gesamte Straßenbahn-Betrieb eingestellt. Am selben Tag wird bei Lämershagen die Brücke über die Autobahn von SS-Leuten gesprengt.
 
Am 4. April wird Bielefeld von den Amerikanern eingenommen. Die Engländer übernehmen wenig später die Verwaltung.
 
Etwa 1.300 Menschen sterben in Bielefeld durch den Luftkrieg. 15.600 Wohnungen sind bei Kriegsende beschädigt oder zerstört.
 
Josep Niestroy wird durch die englische Militärregierung zum Oberbürgermeister eingesetzt.
 
Am 20. August wird in Bielefeld die Reichsbahn-Generaldirektion der britischen Besatzungszone eingerichtet.
 
Am 1. Oktober wird Bielefeld Sitz der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn in der Bizone. Schon im Dezember 1947 wird die Hauptverwaltung nach Offenbach verlegt.
 
Im Oktober kann der erste Generator im Kraftwerk an der Schildeschen Straße wieder Strom erzeugen.
 
1946
Die Britten setzten einen Stadtrat ein und betrauen Artur Ladebeck mit dem Amt des Oberbürgermeisters.
 
Die Gütergleise des zerstörten Schildeschen Viadukts werden durch eine Behelfsbrücke wieder zweigleisig befahrbar.
 
Der Mitte 1945 provisorisch wieder aufgenommene Straßenbahnbetrieb kann auf allen Linie im 15-Minuten-Takt angeboten werden.
 
1947
Eine provisorische Brücke ersetzt den zerstörten Teil des Schildeschen Viaduktes für die beiden Güterzuggleise. Das Provisorium wird erst 1986 durch eine Betonbrücke ersetzt.
 
1948
Die zu 72 Prozent zerstörte Süsterkirche wird wieder aufgebaut.
 
1049
Die Sparrenburg wird wieder für Besucher frei gegeben.
 
1950
Bielefeld zählt 155.000 Einwohner.
 
Das zerstörte Rathaus am Alten Markt wird durch einen Neubau des Architekten Hanns Dustmann ersetzt. Die „Brücke“, ein deutsch-englisches Begegnungszentrum, zog dort ein.
 
Alle Kriegsschäden im Straßenbahnnetz sind beseitigt.
 
1952
Bielefeld hatte 162.000 Einwohner, von denen 31.500 Flüchtlinge und Vertriebene waren. 20 Prozent der Einwohnerschaft waren somit Neubürger.
 
Bau der Carl-Severing-Schulen.
 
Der Drei-Kaiser-Turm auf der Hünenburg wird abgerissen und durch einen Fernsehturm ersetzt.
 
Die Industriegewerkschaft Metall eröffnet den Versammlungsort Rütli nach Fremdnutzung ab 1933 wieder neu.
 
1953
Städtepartnerschaft mit der Stadt Rochdale (England).
 
Einweihung der Radrennbahn durch Willi Daume.
 
1954
Der Wiederaufbau der Altstädter Nicolaikirche beginnt.
 
Von 1954 bis 1972 war das deutsche Spielkartenmuseum auf der Sparrenburg.
 
Die ersten modernen Trieb- und Beiwagen werden für die Straßenbahn nach dem Krieg beschafft.
 
Der Kleinbahnbetrieb im Personenverkehr zwischen Bielefeld und Werther sowie zwischen Bielefeld und Enger wird eingestellt.
 
1955
Auf der Sparrenburg wird das noch heute als Burggaststätte genutzte Gebäude errichtet.
 
In Bielefeld gibt es 16 Kinos mit fast 10.000 Sitzplätzen.
 
Der Straßenbahnbetrieb wird aus der Bahnhofstraße heraus genommen. Der Berliner Platz (neue Willy-Brandt-Platz) wird zum zentralen Verknüpfungspunkt der Straßenbahnlinien.
 
Der Kleinbahnbetrieb zwischen Bielefeld und Enger wird auch im Güterverkehr aufgegeben.
 
1956
Auf der grünen Wiese wird die Gemeinde Senne II gebaut, die 1965 zur Sennestadt aufstieg.
 
Bau eines Hallenbades am Kesselbrink.
 
Im Stadtteil Schildesche finden die Nonnen aus dem Ursulinenkloster aus Breslau eine neue Bleibe.
 
Der Güterverkehr auf der Kleinbahn zwischen Bielefeld und Werther endet.
 
1957
Einweihung des Jahnplatztunnels als einen der ersten Fußgängertunnel in Deutschland.
 
Der Niederwall wird als vierspurige Straße bis 1958 ausgebaut. Damit wurde der Schillerplatz vor dem Theater aufgegeben.
 
Die Straßenkreuzung der Herforder-, Paulus-, Feilen- und Herbert-Hinnendahl-Straße bekommt den Namen „Berliner Platz“ (heute Willy-Brandt-Platz).
 
Das ehemalige Gasthaus "Luginsland" unterhalb der Sparrenburg wird abgerissen.
 
Die Auslieferung von 30 Gelenktriebwagen Typ GT6 und zehn Straßenbahnen vom Typ GT8 beginnt und wird 1963 abgeschlossen.
 
Die Sennestadt - heute zu Bielefeld gehörend - wird zur Stadt erhoben.
 
Die Bielefelder Kreisbahn übergibt die Normalspurgleise an die Deutsche Bundesbahn.
 
1958
Partnerschaft mit Enniskillen (Nordirland).
 
1960
Die Straßenbahnlinie 1wird zwischen den Haltestellen Johannesstift und Kattenkamp zweigleisig ausgebaut. Die Arbeiten konnten 1961 abgeschlossen werden.
 
Die Reste des Schützenauses auf dem Johannisberg werden in den 60er Jahren abgetragen.
 
Die Deutsche Bundesbahn plant, die Lücke im Schildeschen Viadukt durch einen Damm zu schließen. Nach Protesten der Bürger und Intervention der Politik konnte das Vorhaben verhindert werden.
 
1961
Das Polizeipräsidium am Kesselbrink wird erbaut.
 
Baubeginn der Umgestaltung des Kesselbrinks zur Tiefgarage und Busbahnhof. 1968 wurden die Arbeiten mit der Eröffnung der Pavillons abgeschlossen.
 
Baubeginn eines neuen Betriebshofes für Straßenbahnen und O-Busse in Sieker.
 
1962
Eine Siegessäule mit der Siegergöttin "Nike" am Oberntorwall wird wegen Baufälligkeit abgerissen.
 
1963
Mit der Einweihung des Glockenspiels an der Altstädter Nicolaikirche wird deren Wiederaufbau abgeschlossen. Auffällig ist der Glockenturm aus Beton, der auf den alten Turmstupf aufgesetzt wurde.
 
Die Alfred-Bozi-Straße wird als breite Verkehrsachse ausgebaut.
 
Herbert Hinnendahl (SPD) wird Oberbürgermeister in Bielefeld.
 
1964
750-Jahr-Feier Bielefelds basierend auf den Forschungen von Dr. Gustav Engel.
 
Am 3. Juni wurde die Personenbahn zwischen Bielefeld und Brake wieder über den Schildescher Viadukt geführt. Eine Spannbetonbrücke ersetzte die ehemaligen im Krieg zerstören Steinbogen.
 
1965
Senne II erhält am 14. Mai 1965 das Stadtrecht und wird zur Sennestadt.
 
1966
Die Neustädter Marienkirche erhält neue spitze Türme. Die alten barocken Turmhauben waren im Krieg zerstört worden.
 
Das Bahnbetreibswerk (Bw) an der Stadtheider Straße gibt seine letzte Dampflok ab. Diesellokomotiven bleiben noch bis Anfang der 70er Jahre dort stationiert.
 
1967
Die „Westfälische Zeitung“ (Vorläufer seit 1811 in Bielefeld erschienen) fusioniert mit der sozialdemokratischen „Freien Presse“ zur „Neuen Westfälischen“.
 
Baubeginn einer Straßenbahn-Neubaustrecke zwischen den Haltstellen Kattenkamp und „An der Reegt“ auf der Trasse der Bielefelder Kreisbahn.
 
1968
Grundsteinlegung für die Universität Bielefeld.
 
Die Bielefelder Kunsthalle wird eingeweiht. Das Haus wurde von der Familie Oetker gestiftet. Das Gebäude und der vor gelagerten Skulpturenpark wurden vom amerikanischen Architekten Philip Johnson entworfen.
 
Der Umbau des Kesselbrinks mit Tiefgarage und Busbahnhof wird abgeschlossen.
 
Am 29. September wird der elektrische Betrieb auf der Strecke Hamm - Bielefeld - Löhne - Hannover aufgenommen.
 
Baubeginn der Straßenbahnverlängerung von der Haltestelle Karolinenstraße (heute SCHÜCO) bis Baumheide. Anfang November wird der O-Bus-Betrieb eingestellt.
 
1969
Eröffnung der Universität Bielefeld.
 
Baubeginn der ersten unterirdischen Straßenbahnstrecke in Bielefeld in der Herforder Straße.
 
Erweiterung des Landgerichts durch einen Neubau aus Beton.
 
Der Landkreis Bielefeld wird in Kreis Bielefeld umbenannt.
 
1970
Am 1. Januar 1970 werden die Gemeinden Schloß Holte und Stukenbrock mit Teilen von Senden zur Gemeinde Schloß Halte-Stukenbroch zusammen geschlossen. Die neue Gemeinde wird dem Kreis Bielefeld zugeschlagen.
 
1971
Gründung der Fachhochschule Bielefeld.
 
Die Fußballmannschaft von Arminia Bielefeld ist in den Bundesliga-Skandal verwickelt.
 
Zum Winterfahrplan 1971/72 wird der IC-Verkehr (Deutschland im Zwei-Stunden-Takt) aufgenommen. Bielefeld ist Systemhalt auf der Strecke Dortmund - Hannover.
 
Eröffnung der ersten Tunnelstrecke der Straßenbahn in der Herforder Straße. Die Planungen dazu wurden im Jahr 1965 begonnen.
 
1972
Das „Bielefeld-Gesetz“ wird am 24. Oktober verabschiedet. Es trat am 1. Januar 1973 in Kraft. Damit wurden der Kreis Bielefeld sowie zahlreiche Umlandgemeinden aufgelöst und gingen in die neue Stadt Bielefeld über.

Das Fernmeldehochhaus der Post wird fertig gestellt . Das Gebäude ist mit Antennen 112 m Höhe das höchste Gebäude der Stadt..
 
1973
Die Gebietsreform tritt am 1. Januar in Kraft. Bis zur ersten Kommunalwahl übernimmt eine Staatskommissar die politischen Aufgaben von Rat und Oberbürgermeister. Als der gewählte Oberbürgermeister Herbert Hinnendahl sein Amt antritt, geht der Staatskommissar Hanns Winter zurück zur Bezirksregierung nach Detmold.
 
Partnerschaft mit Concarneau (Frankreich).
 
Die Ravensberger Spinnerei wird geschlossen.
 
Im Brackweder Bahnhof entgleisten im April 16 Kesselwagen und geraten teilweise in Brand. Eine Anwohnerin, auf deren Haus die Flammen überschlugen, starb durch den schweren Schock. Die Strecke war zwei Tage gesperrt.
 
1975
Konkurs der Anker-Werke.
 
Erster Leinewerber-Markt in Bielefeld als dauerhaftes Stadtfest nach dem Deutschen Verfassungstag im Jahre 1974 (25 Jahre Bundesrepublik Deutschland).
 
Die Bronzetür des Bankhaus Lampe am Alten Markt wird durch den Bildhauer Hans Wimmer geschaffen.
 
Die Villa Velhagen am Johannisberg wird im Zuge des Baus des Ostwestfalendamms abgerissen.
 
1976
Der erste Straßenbahn-Gelenktriebwagen GT8Z wird geliefert.
 
1977
Der neue Betriebshof in Sieker kann den Betrieb aufnehmen.
 
1978
Die Straßenbahnverlängerung von Baumheide bis Milse kann in Betrieb gehen.
 
1979
Die „Bunte Liste“ tritt erstmals beider Kommunalwahl an und erreicht auf Anhieb 5,8 % der Stimmen und damit vier Sitze im Rat der Stadt Bielefeld.
 
Die IC-Züge halten in Bielefeld jede Stunde und führen die 2. Wagenklasse. 
 
1980
Die israelische Stadt Nahariya wird Partnerstadt Bielefelds.
 
Der Woermannsche Hof am Ratsgymnasium wird grundlegend restauriert.
 
Auf dem Johannisberg wird das "Novotel" eröffnet. Es entstand auf dem ehemaligen Gelände der Schützengesellschaft.
 
Um Bielefeld als Metropole in Ostwestfalen zu stärken, gründen engagierte Bürger den Verkehrsverein Bielefeld.
 
Zwischen Bielefeld und Hamm fahren die IC-Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Damit sind sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 154 km/h die schnellsten in Deutschland.
 
Die Verkehrsgemeinschaft Ostwestfalen (VOW) wird gegründet, um den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen zu verbessern und einen gemeinsamen Tarif zu schaffen.
 
Die Straßenbahnlinie 3 wird bis Babenhausen Süd verlängert. An der Endhaltestelle wird der erste Hochbahnsteig gebaut.
 
1981
Die Lieferung von 44 Stadtbahnwagen vom Typ M8C beginnt.
 
1982
Das Gebiet Nagelsholz wird an die Stadt Spenge zurück gegeben. Im Rahmen der Gebietsreform wurde der Landstreifen im Norden von Jöllenbeck zum Bau eines Flughafens der Stadt Bielefeld zugeschlagen.
 
1983
Im Oktober 1983 wandert Bundespräsident Karl Carstens auf dem Hermannsweg von der Ravensburg bis nach Bielefeld.
 
Der erste Gemeinschaftstarif für Busse und Bahnen (VOW-Tarif) wird eingeführt.
 
Der Bahnhofsplatz wird in "Platz des Widerstands" umbenannt. Bis 1990 behält er diesen Namen.
 
1984
Der Gerichtsstandort wird baulich erweitert. Bis 1990 ziehen sich die Arbeiten hin.
 
1985
Das Bahnbetreibswerk in Bielefeld wird als selbstständige Dienststelle aufgelöst. Die letzte Klein-Diesellok wird abgegeben.
 
1986
Die Volkshochschule wird in der Ravensberger Spinnerei eröffnet.
 
Die 1947 gebauten provisorische Brückenteile der Gütergleise des Schildeschen Viadukts werden durch eine Betonbrücke ersetzt.
 
1987
Städtepartnerschaft mit Weliki Nowgorod Russland.
 
Das Altstadt-Carré an der Obernstraße wird eröffnet.
 
Nach dem Oberbürgermeister Gerhard Bunnemann (Amtszeit von 1881 bis 1911) wir ein neu gestalteter Platz in der Altstadt benannt. Dort wird auch eine neues Hotel (Mercure) eröffnet.
 
Der Straßenbahnwagen GT6 wird aus dem Verkehr genommen. Nur noch neue Wagen vom Typ M8C sind im Einsatz.
 
1988
Das neue Rathaus wird vollständig fertig gestellt.
 
1990
Die neue Stadthalle wird eröffnet. Ebenso das Hotel vor dem Hauptbahnhof.
 
1991
Städtepartnerschaft mit Rzeszow in Polen.
 
Von Köln über Bielefeld wird Berlin mit IC-Zügen der Deutschen Bundesbahn alle zwei Stunden erreichbar.
 
Am 28. April wird die Bielefelder StadtBahn mit einem Volksfest eröffnet. Die drei Stadtbahnlinien fahren in der Innenstadt im Tunnel. Die StadtBahn und die wichtigsten Buslinien verkehren im 10-Minuten-Takt.
 
1992
Am Hauptbahnhof wird eine Fahrradstation nach holländischem Vorbild eröffnet. Darin befindet sich ein Fahrradparkhaus.
 
Der Güterbahnhof Bielefeld Ost wird zu einem modernen Umschlagbahnhof für den kombinierten Verkehr mit Containern ausgebaut.
 
1993
Die Seidensticker Halle wird eröffnet.
 
Zwischen den StadtBahnhaltestellen Rathaus und Landgericht wird eine StadtBahn-Wendeanlage in Betrieb genommen.
 
Der Dieseltriebwagen VT 628 wird auf den Bielefelder Nebenstrecken eingesetzt.
 
Das japanische Kaiserpaar besucht bei einem Deutschlandbesuch Bethel.
 
1994
Angelika Dopheide wird Bielefelds erste Oberbürgermeisterin nach Wegfall des Oberstadtdirektors.
 
Das Historische Museum wird eröffnet.
 
Die Auslieferung von 20 StadtBahnwagen vom Typ M8D beginnt.
 
1995
Städtepartnerschaft mit Esteli in Nicaragua.
 
Das Haupthaus des Bauernhausmuseums brennt nahezu vollständig ab.
 
Baubeginn für die StadtBahn-Linie zur Universität.
 
Das StadtBahn-Netz wird durch den Abschnitt Sieker Mitte bis Elpke erweitert.
 
Die ersten sieben NachtBus-Linien nehmen ihren Betrieb auf.
 
1996
Aufstellung der „Alcina-Uhr“ auf dem Jahnplatz.
 
Das Stadtbahn-Netz wird durch den Abschnitt Elpke - Stieghorst erweitert (Linie 3).
 
1997
Am 1. Juni fährt der ICE von Köln über Bielefeld nach Berln. Zunächst alle zwei Stunden.
 
1998
Sicherheit- und Servicekräfte werden im StadtBahn- und Busnetz eingesetzt.
 
1999
Eberhard David wird erster direkt von der Bevölkerung gewählter Oberbürgermeister der Stadt.
 
Am 28. August wird ein neues Haupthaus im Bauernhausmuseum eröffnet. Dazu wurde der Mölleringshof aus Rödinghausen nach Bielefeld umgesetzt.
 
2000
Zur Weltausstellung Expo 2000 wird die Eisenbahnstrecke „Haller Willem“ zwischen Bielefeld und Dissen-Bad Rothenfeld als Expo-Projekt modernisiert. Projektleiter: Michael Dresbach.
 
Die Sparrenburg wird zum FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) 12 Fledermausarten sind dort zu finden. Nur 4 in NRW ansässige Arten sind dort nicht.
 
Die Stadtbahnlinie 4 wird vom Hauptbahnhof bis zur Universität mit 70.000 Besuchern eröffnet. Zunächst endet die Linie an einer provisorischen Endhaltestelle.
 
Der Gemeinschaftstarif „Der Sechser“ wird in weiten Teilen Ostwestfalens eingeführt. Damit können Nahverkehrszüge, StadtBahnen und Busse mit einem Ticket genutzt werden.
 
2001
Die zweite Mobilitätszentrale wird im Stadtzentrum eröffnet. Im moBiel Haus können sich die Bürger über nahezu alle Mobilitätsfragen informieren.
 
2003
Eröffnung des alten Ringlokschuppens als Diskothek und Konzerthalle. Von1905 bis 1985 wurden dort Lokomotiven eingestellt.
 
Die Fahrradstation am Hauptbahnhof wird zur Radstation moBiel. Zwei Radschleusen machen einen automatischen Betrieb des Fahrradparkhauses rund um die Uhr möglich.
 
Im Ortsteil Gadderbaum wird am Quellenhofweg ein "Japanischer Garten" eröffnet.
 
2004
Die Lutter wird am Gymnasium "Am Waldhof" wieder frei gelegt.
 
2005
Die Strecke Dissen-Bad Rothenfelde - Osnabrück wird reaktiviert. Damit ist die 1886 gebaute Strecke zwischen Bielefeld und Osnabrück wieder durchgängig befahrbar.
 
Auf dem Alten Markt wird ein neuer Brunnen nach dem Entwurf der Gräfin von Schönborn in Betrieb genommen.
 
2006
Die Sanierung der Außenmauern der Sparrenburg beginnt.
 
2007
Auf der Sparrenburg beginnen archäologische Ausgrabungen, die neue Erkenntnisse über den Bau der Burg bringen.
 
Die WestfalenBahn nimmt den Betrieb auf. Damit wird Bielefeld von vier Bahnunternehmen angefahren.
 
2008
Der Skulpturenpark von der Kunsthalle wird nach den Plänen des Architekten Philip Johnson neu gestaltet.
 
Der Umbau der Detmolder Straße zwischen Landgericht und Otto-Brenner-Straße beginnt.
 
2009
Bei der Firma Heiterblick in Leipzig werden 16 neue StadtBahnwagen vom Typ Vamos bestellt.
 
Die Haltestelle Sieker wird die Endhaltestelle komplett umgebaut und mit Hochbahnsteigen versehen.
 
2010
Das Unternehmen moBiel übernimmt von der Busverkehr Ostwestfalen GmbH (BVO) die komplette Betriebsführung aller Linien in Bielefeld.
 
Das Gelände an der freigelegten Lutter vor dem Gymnasium "Am Waldhof" bekommt den Namen "Park der Menschenrechte".
 
Auf dem Johannisberg wird im November die Skulptur "Unter Zwang" der Herforder Künstlerin Susanne Albrecht der Öffentlichkeit übergeben. Sie steht auf dem Gelände, wo im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiterinnen in Baracken untergebracht waren.
 
2011
Baubeginn eines Ersatzneubaus für die Universität Bielefeld. Dadurch wird die Sanierung des alten Gebäudes nach und nach möglich. Gleichzeitig wurde der Bau des neue Campus Nord begonnen. Dort wird die Fachhochschule Bielefeld zukünftig ihren Sitz haben.
 
Die Bielefelder Stadthalle wird durch eine Halle erweitert.
 
Nach über drei Jahren wird der Umbau der Detmolder Straße abgeschlossen.
 
Auf dem Johannisberg wird ein Wohnmobil-Stellplatz mit zehn Plätzen eröffnet.
 
Das Crüwell-Haus wird in einer Zeitungsumfrage zum schönsten Bauwerk in Bielefeld gewählt.
 
Der erste StadtBahnwagen vom Typ Vamos wird ausgeliefert.
 
2012
Die Stadtbibliothek zieht in das "Amerikahaus" um.
 
Am 2. Mai wird das Kinderhospiz Bethel eröffnet. Zehn schwerkranke Kinder mit ihren Eltern können dort bis zu 28 Tage pro Jahr durch Pflegekräfte betreut bzw. entlastet werden.
 
An der Ecke Adenauerplatz/Kreuzstraße wird das "Bügeleisen-Haus" gebaut. Ebenso das Bürohaus Cube am Adenauerplatz.
 
Der Hochbunker in der Neustädter Straße wird zu Wohnungen umgebaut.
 
Im Dezember 2012 endete die Kohleverstromung im Kraftwerk an der Schildeschen Straße nach 112 Jahren.
 
2013
Im Juni wird der neu gestaltete Kesselbrink der Öffentlichkeit vorgestellt. Noch fehlt eine geplante Gastronomie.
 
2014
Bundespräsident Gauck besucht im Februar Bethel.
 
Nach Umbau und Erweiterung wird das Technische Rathaus an der August-Bebel-Straße eröffnet.
 
Im Mai wicht am neuen Campus Handwerk Richtfest gefeiert.
 
Pit Clausen (SPD) wird in einer Stichwahl zum neuen und alten Oberbürgermeister gewählt.
 
Vom 27. bis 29. Juni wird in Bielefeld der Nordrhein-Westfalen-Tag gefeiert.
 
Im Juli ist der Turm der Sparrenburg nach langer Renovierung wieder ohne Gerüst und Umhüllung zu sehen.
 
2015
 
 
 
Letzte Ergänzung auf dieser Seite am 28.05.2017.
 
 
 
 

 

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