Eisenbahndaten Epoche IV

Was bei der Bundesbahn, insbesondere am Mittelrhein, in den Jahren 1969 bis 1986 passierte.

 

1969

Ende der 60er Jahre werden zahlreiche Altbau-Elektrolokomotiven ausgemustert. Es trifft z. B. die E 44.5 und E 32.

Elektrolokomotive E 32

 

Elektrolokomotive E 44.5

Am 29. Mai 1969 wird der neue Hauptbahnhof in Ludwigshafen mit viel Prominenz eröffnet. Am 31. Mai verließ der letzte planmäßige Zug den alten Kopfbahnhof am Rheinufer.

Die letzten Einheitslokomotiven der Baureihen E 110 und E 141 werden ausgeliefert.

Die letzte Dampflok wird zur Hauptuntersucht geschickt. Nach Ablauf der Untersuchungsfrist wurden ab 1969 alle Dampfloks ausgemustert.

Der Begriff „Personenzug“ verschwindet aus dem Wortschatz der DB. Stattdessen heißt es jetzt „Nahverkehrszug“. Neben den Nahverkehrszügen (N) gibt es außerdem TEE, F- D- und Eilzüge.

Die erste Serie der BR 215 wird im November 1969 ausgeliefert. 149 Maschinen wurden davon gebaut.

In Bielefeld Ost wird der Containerbahnhof eröffnet.

Demonstrationen in Hannover, Heidelberg und Saarbrücken wegen der Erhöhung der Nahverkehrstarife.

Erster Speisewagen mit Stromabnehmer (WRümz 135) werden eingeführt.

Zwischen Köln und Ludwigsburg wird ab 1. Oktober 1969 ein Huckepackverkehr mit Niederflurwagen für Lkw eingeführt.

Der Planeinsatz des VT 08 endet mit dem Sommerfahrplan 1969.

Der Dieseltriebwagen VT 08

  

Die Autotransportwagen DDm 915 werden bei der DB eingeführt. Insgesamt werden 165 Stück bei Graaff in Elze bis 1973 gebaut. Sie sind für 160 km/h zugelassen.

Die E 18 erreicht vor Reisebürosonderzügen, Messezügen und als Ersatz für ausgefallene E 10 bis Anfang der 70er Jahre das Ruhrgebiet.

Elektrolokomotive E 18

 

Der ET 30 (ET 430) übernahm Schnellzugleistungen von Bielefeld bis Frankfurt/M. 1984 endete der Einsatz der Elektrotriebwagen in ganz Deutschland.

Bei allen Güterzug-Elektrolokomotiven der Baureihe 140 wurde die Höchstgeschwindigkeit von 100 auf 110 km/h erhöht.

Bei den Triebfahrzeug-Kilometern in Prozent liegt die elektrische Traktion bei 53 %. Nur noch 10%-Anteil haben die Dampflokomotiven.

Am 7. Juni 1969 wird der Rhein-Hunsrück-Kreis aus dem Kreis Simmern und Teilen der Kreise St. Goar und Zell gegründet.

Polizeiwagen wurden bis Ende der 60er Jahre tannengrün lackiert. Danach grün-weiß. Ab 2000 grün-silber oder blau-silber.

1970

Anfang der 70er Jahre waren am Rhein noch folgende Dampflokbaureihen stationiert: Koblenz Mosel 044, 050 und 082. Köln Eifeltor 041, 050 und 094.

Die linke Rheinstrecke bekommt die Kursbuch-Nummer 600 zugewiesen.

Am 31. Mai werden die letzten internationalen F-Züge in normale D-Züge umgewidmet.

Anfang der siebziger Jahre werden die Dieseltriebwagen VT 601 für den IC-Verkehr umgerüstet. Um den Platzbedarf zu decken werden statt siebenteilige, nun achtteilige Triebzüge verwendet.

Unter der Bezeichnung TUI (Touristik Union International) werden die Touropa, Scharnow und Hummel-Reisen zusammengeschlossen.

Die europäischen Verkehrsminister beschließen zwischen Ostern 1979 und Ostern 1981 die automatische Kupplung einzuführen. Der Beschluss wurde bis heute nicht umgesetzt.

Die DB gibt den ET 403 in Auftrag.

Noch 1712 Dampfloks bei der DB unterwegs.

Ab 1970 wurde die Serienlokomotive E 103 ausgeliefert. Es wurden bis 1974 insgesamt 145 Lokomotiven gebaut. Die E 103 übernahm sofort auf Teilstrecken den Rheingold. Im Mai wurde die erste Maschine geliefert. Vor dem Start der Loks im hochwertigen Verkehr gab es „Einfahrten“ mit einfachen Zügen.

BR 103.1

 

Die BR 210 wird in Dienst gestellt.

Ab 1970 wurden bei der E 110 die Frontschürzen und Pufferverkleidungen abgebaut.

Einige BR 194 werden ab 1970 für 100 km/h zugelassen und in der Baureihe 194.5 zusammengefasst. Sie erhielten entsprechende 500er-Nummern.

BR 194 für 100 km/h zugelassen

 

Anfang der 70er Jahre wird die Internationale Apfelpfeil Organisation (IAO) gegründet. Die so genannten „Apfelfahrten“ werden mit Sonderzügen quer durch Europa gefahren. Von der DB wurden z. B. die Rheingold-Aussichtswagen 1976 übernommen.

Am 24.12.1970 wurde die Farbe für Taxis in hell-elfenbein vorgeschrieben. Für schwarze Taxis gab es eine Übergangsregelung bis 1980.

Der 1928er Rheingold fuhr mit aufgearbeiteten Wagen etwa ab 1970 als Museumszug durch Deutschland.

An der linken Rheinstrecke sind noch Fernsprechbuden auf Wellblech zu finden. Eine steht vor dem Einfahrtsignal von St. Goar vor dem Südportal des Banktunnels (Bild im EJ III/96 „Die E 10“ auf Seite 69). Eine weitere stand noch 1970 an einem Signal vor der Bopparder Hamm.

Um 1970 herum beginnt die DB damit, auf Güterwagen das DB-Logo aufzubringen. Bei Kesselwagen wurde noch früher das "DB-Keks" angebracht.

In den 70er Jahren kamen die runden Antennen für den Zugfunk auf. Die eckigen Antennen für den Rangierfunk waren schon in verschiedenen Bauformen in der Epoche III. Die eckige Zugfunk-Antenne kam erste in den 80er Jahren auf.

1971

Einführung des IC-Systems bei der DB zunächst im Zweistunden-Takt und nur mit der ersten Klasse. Die TEE-Züge werden in das System eingebunden. Der Zuschlag beträgt 8 DM. Das System startet am 23. September 1971. Linien 1 und 2 fahren am Rhein entlang. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit beträgt 104,5 km/h im IC System 71. Bis 1975 wurden in den ICs vielfach blaue 1. Klasse-D-Zug-Wagen eingesetzt, da noch nicht ausreichend klimatisierte Wagen der Bauart „Rheingold“ zur Verfügung standen.

 

Das IC-Netz 1971/72

Neun europäische Bahnen schließen sich zu einem Schlafwagenpool zusammen (TEN), der bis 1995 bestand. Die Schlafwagen waren durch die "TEN-Aufschrift" gekennzeichnet. Nach der Auflösung des Pool wurde die Anschrift nach und nach entfernt.

Rückstufung des TEE Rheinpfeil zum InterCity.

Der ET 491 wird im Dezember von rot in olympiablau umlackiert.

Der Gläserne Zug 491 001-4

 

Erstes Fahrzeug der Baureihe 614 im Einsatz.

Der Zugbahnfunk wird bei der DB eingeführt.

Erste Pop-Wagen sind ab 1971 auf DB-Strecken zu sehen.

Verschiedenenfarbige Popwagen in einem D-Zug

Die V 230 001 ist noch im Einsatz. Von Hamburg aus fährt sie z. B. vor einem Autoreisezug nach Sylt.

Bis 1971 wurden die E 03 Vorserien-Maschinen von München aus vor Rheinblitz, Rheinpfeil und Blauer Enzian eingesetzt.

BR 103.0

 

Bis 1971 wurden die Zugnummern so vergeben: ungerade Zahl = Süd-Nord-Richtung, darauf folgende gerade Zahl war der Gegenzug.

Die TEE-Zugläufe Saphir, Diamant, Bavaria und Prinz Eugen werden eingeführt.

1972  

Ab 12. Juni 1972 wurde der Kaiser-Wilhelm-Tunnel für Dampfloks weitgehend gesperrt. Dampfloks durften nur mit geschlossenem Regler durch den Tunnel fahren, um die Elektrifizierungsarbeiten zu erleichtern. Viele Güterzüge wurden weiträumig umgeleitet, auch über die linke Rheinstrecke. Am 7. Dezember 1973 wurde der Tunnel offiziell für den elektrischen Betrieb geöffnet.

Das erste Exemplar der E 151 wurde in Dienst gestellt. Sie wurden zunächst in grüner Farbgebung lackiert.

Erster Probewagen des neuen europäischen Standart-Reisezugwagens der DB.

Der erste Prototyp vom VT 614 wird in der Direktion Saarbrücken erprobt.

Die BR 23 und BR 62 werden ausgemustert.

Die letzte E 152 wird in Kaiserslautern z-gestellt und am 01.02.73 ausgemustert.

Die letzte VT 601 Garnitur wird ab Winterfahrplan aus dem TEE-Verkehr genommen.

Am 21. März wird die 100ste Elektrolokomotive BR 103 ausgeliefert.

Die letzten Bahnsteigsperren werden abgeschafft.

Die S-Bahn-Strecke zum Frankfurter Flughafen wird eröffnet.

Zu den Olympischen Spielen in München setzt die Deutsche Bundesbahn hunderte von Sonderzügen aus dem In- und Ausland ein.

1973

1973 wurde der Rheingold mit dem TEE 24/25 Erasmus umlaufmäßig zusammengeschlossen, so das auch dort der Dome-Car zum Einsatz kam. 1976 schieden die Wagen aber schon aus dem Plandienst aus.

Die letzte E 140 wird ausgeliefert. Insgesamt sind es seit 1956 zusammen 848 Loks. Dazu noch 31 Stück der E 139 mit elektrischer Widerstandsbremse. Damit wird auch die letzte Einheitslokomotive aus dem ersten Beschaffungsprogramm geliefert.

Die Rheinstrecke bekommt Zugbahnfunk (Hamm - München).

Die ersten S-Bahn-Züge BR 420 kommen in das Ruhrgebiet.

DC-Züge werden am 3. Juni 1973 in das IC-System aufgenommen.

Die BR 01 wird ausgemustert. Auch die BR 64 hat ihre letzten Planeinsätze in Franken.

Drei Exemplare des ET 403 werden gebaut und ab 1974 im IC-Verkehr eingesetzt   . 

Drei Prototypen von Quick-Pick-Wagen werden ab Juni getestet.

Ab Sommer 73 werden die E-Loks der Baureihe E 103 etwas verändert. die Länge der Loks erhöht sich um 70 cm.

Eine E 103 erreicht zwischen Güterloh und Neubeckum 252,9 km/h.

Die Moselstrecke ist elektrifiziert.

Die DB übernimmt die DSG-Schlafwagen. Teilweise werden sie in den TEN-Pool eingereiht.

Ab 1973 werden klappbare Stufen an den Einstiegen der Reisezugwagen eingebaut.

1974

Ab Dezember 1974 wurden die ersten 5 Prototypen der E 111 in Dienst bestellt.

Im Juli wird der erste Prototyp vom VT 627 der DB übergeben. Es ist die einteilige Version vom VT 628, der im März vorgestellt wurde.

Die letzte E 103 wird ausgeliefert, wobei die letzten 30 Stück einen vergrößerten Führerstand erhielten.

Der erste ET 403 wird bei der DB in Dienst gestellt. Sie werden auf der Strecke München - Bremen am 16. April erstmals planmäßig eingesetzt.

Die letzte V 290 wird ausgeliefert.

Neues Farbkonzept bei der DB mit den Farben bordeaux-rot/beige und türkis/beige später ozeanblau/beige im Februar des Jahres. Die innenseiten der Türen bekamen einen orange Lackierung.

Die Dienstfahrzeuge wurde ab 74 in gelber Farbe lackiert. Erstes Fahrzeug mit neuem Lack war LZB-Messwagen 727 mit der Nummer 727 001, der aus dem Schienenbus 795 313 umgebaut wurde. Die ersten Turmtriebwagen der Baureihe 701 wurden ab 1975 goldgelb (Ral 1004) lackiert. Vorher waren sie purpurrot (Ral 3004).

Bahndienstwagen in gelber Lackierung

   

Ab Juli 1974 wurden 25 Lokomotiven der Baureihe 181.2 beschafft. Es ist eine Zwei-System-Lok für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen dem Saarland und Frankreich.

Die letzte BR 38.10 (P8) wird ausgemustert.

Die ersten Umbauten aus VT 601 auf Gasturbinenantrieb stehen zur Verfügung. Sie erhalten die Bezeichnung VT 602.

Erste Eurofima-Reisezugwagen werden von der DB bestellt.

Alle E 18 wurden ab Würzburg eingesetzt. Es gab noch E 18 in grüner Farbgebung.

 

Im Autoreiseverkehr der Bahn wurden folgende Wagen eingesetzt: DDüm 911/912, Laeqrss 550/545/548 und DDm 915.

DB-Kraftfahrzeuge bekamen ab 1974 (andere Quellen sprechen vom Jahr 1971) eine andere Lackierung. Von dunkelgrau wurde auf kieselgrau umgestellt. Die Fahrzeuge mit der alten Lackfarbe fuhren in der Regel damit bis zur Ausmusterung weiter.

Die Österreichische Bundesbahn stellte Anfang 1974 ihr neues Logo vor. Es wird auch als "Flatsche" bezeichnet. Ab 1975 kam das Logo auf Lokomotiven und Waggons.

1975

Die letzten E 181.2 werden ausgeliefert.

Die VT 601 Triebwagen werden acht- beziehungsweise neunteilig gefahren. Die Höchstgeschwindigkeit wird von 140 km/h auf 160 km/h erhöht.

Die erste E 19 und die Vorserien E 10 001 werden ausgemustert.

Die V 300 001 (BR 230) wird ausgemustert und 1979 verschrottet.

Die BR 23 und BR 01.10 werden ausgemustert.

Wegen mangelndem Kundenzuspruch streicht die DB fast alle DC-Züge aus dem Fahrplan.

Die erste E 18 wurde in beige/blau umlackiert und die letzten grünen E 18 erhält einen blauen Anstrich.

Ab Mitte der 70er Jahre wurden die Bauzugwagen in türkis umlackiert. Vorher waren sie grün.

Die älteren Fahrzeuge der Baureihe E 103 wurden auf Einholmstromabnehmer umgerüstet.

Die Dome Cars werden aus dem Verkehr gezogen und 1976 verkauft.

Bis 1975 wurden noch blaue 1. Klasse D-Zug-Wagen als Verstärkungswagen in ICs eingesetzt.  

Die DB verfügt über 10.000 Kilometer elektrifizierter Strecken.

Am 28. September war die gesamte Rheinstrecke zwischen Köln und Mainz und auch zwischen Köln und Wiesbaden dampffrei.

Ab 16. Januar 1975 war es technisch möglich, in einem Zug Triebköpfe des VT 601 und VT 602 zu kombinieren.

Der 1. Klasse Streifen wurde pastellorange (RAL 2003) gestrichen. Der Übergang dauerte mindestens 6 Jahre.

Am 5. Mai 1975 überführte eine BR 23 076 die BR 18 505 über die linke Rheinstrecke zu einem Eisenbahnfest in Mayen.

Ab Sommerfahrplan konnte die S-Bahn in Köln über eine neue Brücke den Rhein queren. Damit bestand die Hohenzollernbrücke aus drei jeweils zweigleisige Bogenbrücken.

Ende 1975 wurde die einzigartige Blockstelle am Kammerecktunnel abgerissen.

Ab 01.10.1975 mussten an Schienenfahrzeugen mit Gefahrgut orangene Warntafeln angebracht werden.

1976

Ausmusterung von Aussicht- und Speisewagen des Rheingold.

Drei Prototypen von Quick-Pick-Speisewagen werden im März ausgeliefert.

Sechsachsige Schüttgutwagen Fad 150 fahren bei der DB mit automatischer Kupplung.

Zwischen München und Bremen werden die ICs versuchsweise mit der 2. Klasse geführt, war bei den Kunden gut ankommt. Insgesamt wurden drei IC mit 2. Klasse-Waggons gefahren.

E 10 003 wird am 28.10.76 ausgemustert.

Die ersten E 118 und E 116 werden ausgemustert.

Die IAO übernimmt von der DB die Aussichtswagen aus dem Rheingold-Wagenpark.

Am 30.05. wird der elektrische Betrieb auf der Strecke Rheine - Osnabrück - Löhne aufgenommen.

26. September: Herford - Kirchlengern elektrisch.

1977

Die letzten Lokomotiven der Baureihe 041, 043 und 050 werden ausgemustert. Damit wird am 14./15. Mai das Zeitalter des Dampfbetriebes bei der DB beendet. Am 23. Oktober fuhren noch einmal zwei mit Dampfloks bespannte Reisezüge.

Ab 02.02.77 wurden die Fahrwerke von Güterwagen braun statt schwarz lackiert.

Am 22. Mai wurde der IC-Zuschlag in der zweiten Wagenklasse von 10 auf 5 DM gesenkt.

Ab 1977 beschaffte die ÖBB eine große Anzahl von Reisezugwagen „Eurofima“, die orange lackiert waren. Auch die Schweiz führte die orange Wagen ein.

Die Fahrpreise wurden am 1. Mai im Nahverkehr um 9,5 Prozent erhöht.

Hundert Eurofima-Wagen der 1. Klasse wurden bis Ende 78 an die DB ausgeliefert. Sie bekamen die Bezeichnung Avmz 207.

E 10 002 wird am 12.04.1977 z-gestellt. Nur noch die E 10 005 im Einsatz.

Die Eurofima-Wagen der FS werden arancio-grigio (orange-grau) lackiert.

Am 24.04.77 ist der ET 403 zwischen Koblenz und Bingerbrück unterwegs.

Der „Tag der DB in Koblenz“ wird am 23. und 24. April 1977 in Koblenz durchführt. Zahlreiche Altbau E-Loks waren dort zu sehen. Den historischen Teil dieser Veranstaltung bestritten erstmals nicht mehr Dampfloks, sondern zahlreiche Altbau-Elloks, die es in Koblenz normalerweise nicht zu sehen gab. Die Loks mussten zum Teil von sehr weit entfernten Einsatzstellen zugeführt werden. Unter anderem waren zu sehen: E 104 019, E 116 006, E 117 106, E 119 001, E 144 183, E 144 507, V 160 005 und E 194 565. Der besondere Clou aber war: Drei der E-Lok-Veteranen, nämlich die E 116, E 117 und E 119, wurden wechselweise vor Pendelzügen zwischen Koblenz Hbf und Kobern-Gondorf ein kleines Stück die Moselstrecke entlang eingesetzt.

1978

Mindestens bis zu diesem Jahr war ein Gepäckaufzug auf dem Bahnsteig von St. Goar noch vorhanden. Moderne Bauweise mit Glasbausteinen aus den 60er Jahren. Der Aufzug befand sich in Richtung Koblenz hinter der Bahnsteigtreppe zum Tunnel.

In Köln fand im April die Ausstellung "50 Jahre Rheingold" statt. Zahlreiche Fahrzeuge wurden neben dem historischen Rheingold gezeigt. Darunter waren: BR 160 005-5, BR 118 010-8, BR 56 3007 und BR 18 505.

Die ersten 13 Vorserienwagen des klimatisierten 2. Klasse Großraumwagen werden ausgeliefert. Insgesamt wurden bis 1986 547 Stück gebaut. Die Bezeichnung der Wagen lautet Bpmz 291 und Apmz 123 der Bauart Eurofima.

Die ersten Eaos Hochbordwagen werden in Dienst gestellt. Außerdem werden neu Erz-Selbstentladewagen Fad 150 mit automatischer Mittelpufferkupplung gebaut.

Ab 1978 gibt er das Rauche/Nichtraucher-Signe an den Reisezugwagen. Auch die Klassenziffern wurden als Piktrogramme ausgeführt. Ebenso die Großraum, Schlaf- und Liegewagen Kennzeichnung.

Längsträger der Silberlinge wurden in ozean-blau ausgeführt. Vorher waren sie schwarz lackiert.

Auch die Längsträger der D-Zug-Wagen (Am, Bm) und IC-Wagen wurden statt schwarz in rot lackiert.

Ab 28. Mai werden bisher erstklassige Züge probeweise mit der 2. Wagenklasse geführt. Zwischen Hamburg und Köln fahren alle ICs mit der 2. Wagenklasse. Das TEE-Angebot wird ausgedünnt.

Die S-Bahn Rhein-Main nimmt den Betrieb auf.

Die letzten 36 von 100 Stück 1. Klasse Abteilwagen werden ausgeliefert.

Die letzten E 111 wurden in S-Bahn-Lackierung ausgeliefert.

Die E 119 wird ausgemustert.

Die Güterwagen für nässeempfindliche Blechrollen (Shis) werden europaweit standardisiert.

Ab 1978 mussten keine Bremsecken mehr an den Güterwagen angebracht werden. Einige Ausnahme: Leitungswagen mit durchgehender Bremsleitung.

Die Vorserien E 10 005 scheidet als letzte Vorserien E 10 aus dem Dienst aus. Sie ist als Museumslokomotive erhalten.

Der Einsatz der VT 602 wird wieder aufgegeben, da das IC-System auf die 2. Klasse erweitert werden sollte.

Die Deutsche Bundespost wechselt vom alten Posthorn aus dem Jahr 1950 auf ein neues moderneres Horn, das bis zum Jahr 1994 genutzt wird. Mindestens bis 1979 halten sich Wagen mit dem alten Posthorn im Betrieb.

Im Winter 78/79 war in Norddeutschland die große Schneekatastrophe, bei der ganze Züge in Schneewehen fest steckten.

1979

Einführung des IC Stundentaktes und der 2. Klasse in das IC-System am 27. Mai mit vier Linien ("Jede Stunde - jede Klasse").  

Neue TUI-Express-Wagen werden gebaut.

Die Dieseltriebzüge VT 601 werden in den Reisebüro-Turnus-Verkehr abgedrängt, bis sie am 10. April 1988 endgültig aus dem regulären Dienst ausscheiden. Im August 1979 sind VT 601 noch mit IC-Schild unterwegs.

Die ersten 5 Lokomotiven der Baureihe E 120 werden im Mai ausgeliefert und gehen in eine lange Erprobungsphase.

Die ersten klimatisierten Großraumwagen 2. Klasse (Bpm) werden geliefert.

Am 2. Februar werden die neuen S-Bahn-Züge für das Ruhrgebiet vorgestellt. Zuglokomotive ist eine in S-Bahn-Farben lackierte E 111.

Wendezug-Steuerwagen erhalten ab Frühjahr 1979 einen zweifarbigen Anstrich an der Stirnseite, um den Aufmerksamkeitsgrad zu erhöhen.

Südlich von Hannover Hbf wird er erste 12 Kilometer lange Abschnit der Neubaustrecke Hannover - Würzburg in Betrieb genommen.

Die letzte BR 218 wird ausgeliefert.

Bis Ende 1979 waren noch 78 Loks der Baureihe E 144 bei der DB im Bestand.

Bis Ende der 70er Jahre waren noch E 141 in blauer Farbgebung zu finden.

Die Internationale Apfelpfeil Organisation (IAO) muss Konkurs anmelden. Die speziellen Wagen (z.B. Rheingold-Aussichtswagen) werden an andere Reiseveranstalter verkauft.

1980

Am 11. Februar wird die erste E 120 dem Betriebseinsatz übergeben.

Am 6. April wird erstmals die mitteleuropäische Sommerzeit eingeführt.

Anfang der 80er Jahre werden die Dieseltriebzüge VT 601 ausgemustert, da sie für das IC 79-Konzept mit zwei Wagenklassen nicht mehr geeignet waren. Die Fahrzeuge wurden für den Verkehr als Alpen-See-Express umgebaut und kamen dann ab 1. Mai in den Einsatz.

Im Mai führt die TUI ihren neuen FerienExpress in Extra-Lackierung vor. Insgesamt werden 33 Wagen in Betrieb genommen. Davon waren drei Waggons Gesellschaftswagen.

Die letzten 50 Schienenbusse BR 795 werden am 2. Juni von der Ausbesserung zurückgestellt.

Die BR 120 fährt zwischen Celle und Uelzen 231 km/h. Neuer Weltrekord für Drehstrom-Elektrolokomotiven. Ab Dezember 1980 wurde die Baureihe planmäßig im IC-Verkehr eingesetzt.

Die ersten Münzfernsprecher werden in IC-Wagen der 1. Klasse eingebaut.

Der Rangierbahnhof Maschen wird eröffnet.

Der IC-Zuschlag wird auf 5 DM erhöht.

Am 28. 09. wird die Strecke Brackwede - Hamm für 200 km/h freigegeben.

Der 1971 gegründete internationale Schlafwagenpool wird vertraglich neu geregelt und bekommt die Bezeichnung „Transeuro-Nacht-Pool“ (TEN).

Die FS hat noch ihr altes Logo ähnlich dem DB-Keks. Es wird ab 1981 geändert in schräge Schriftzeichen. Die SBB hat Logo-Doppelpfeil und noch schweizerisches Wappen. SNCF hat Logo mit den Buchstaben kursiv und mit Umrahmung. DSB in Großbuchstaben auf der Lackierung. ÖBB mit verschlungenen „S“.

LKW der DB-Rollfuhr waren noch bis in die 80er Jahre im Straßenbild zu sehen.

In den frühen 80er Jahren sollen die Buckelspeisewagen des Rheingold im D 210/D211 Wörthersee Klagenfurt - Dortmund eingestellt worden sein.

Am 10. Februar 1980 ist das Gleis am Hausbahnsteig in St. Goar noch vorhanden und mit Fahrdraht überspannt. Die Flügelsignale in der Ausfahrt Richtung Süden stehen noch. Die Bahngebäude an der Hangseite vor dem Banktunnel sind noch vorhanden. Zwischen dem Richtungsgleis Koblenz und dem Gleis am Hausbahnsteig befindet sich ein Vorsignalwiderholer.

1981

Die ET 403 wurden von München nach Hamm umbeheimatet.

Die im Jahre 1980 eingeführten Express-IC-Linien zur Briefpost-Beförderung werden zu einem Netz ausgebaut.

Am 1. Juli erhöht die DB die Preise um durchschnittlich 14,2 Prozent.

Die Bezeichnung InterCity wird europaweit von der UIC festgelegt.

Noch sind Pop-Wagen im Einsatz.

E 103 noch mit Frontschürzen. Ab Frühjahr 81 wurden die Schürzen nach und nach abgebaut.

Alle VT 601 werden in Hamm beheimatet.

Bei der FS wird das schräge Logo eingeführt, das bis 1994 nicht mehr geändert wird.

1982

Ab 27. März 1982 fuhr der Lufthansa-Airport-Express auf der Rheinstrecke zwischen Düsseldorf Hbf und Frankfurt-Flughafen. Dabei kommen alle drei ET 403 zum Einsatz. Er wurde DB-intern noch einige Jahre als TEE geführt.

 

Die DB hat wirtschaftlichen Erfolg durch ihr neues Angebot „Rosarotes Wochenende“.

Die DB führt den InterCity-Kurierdienst ein.

Am 27.05. gibt die letzte Zugsekretärin im Rheingold ihren Abschied.

Die Umlackierung zu ozeanblau/beige ist weitgehend abgeschlossen.

Zwei BR 118 in beige/blau sind noch in Betrieb.

Im Sommerfahrplan gibt es noch sieben TEEs bei der DB.

Die DB übernimmt von der Post den Busverkehr. 1300 Postbusse gehen an die DB, die damit über 3000 Fahrzeuge vorhält.

Bis 1982 sollen alle BR 103 ihre Schürzen verloren haben.

Die FS-Wagen der Serie UIC-X werden leberrot geliefert. Bis 1987 laufen die Lieferungen.

Am 15. Dezember 1982 wurde der Güterbahnhof von St. Goar für den Wagenladungsverkehr geschlossen. Damit wurde die Voraussetzung für die späteren Entfernung der Gütergleise geschaffen.

1983

Mindestens noch bis 1983 waren in St. Goar Flügelsignale installiert. Der Gepäckaufzug war noch vorhanden und die Stützmauer gegenüber dem Postgebäude noch nicht mit neuen Betonteilen verstärkt worden.

Auf einem Bild mit dem Lufthansa Airport Express als LH 1003 Düsseldorf - Frankfurt, das vom 28.9.1983 datiert ist, ist der Zug bei der Ausfahrt aus dem Banktunnel Richtung Süden zu sehen. Vor dem Einfahrtsignal von St. Goar Richtung Norden ist noch eine Signal-Fernsprechbude aus Wellblech zu sehen.

Bei der DB wird die Zuggattung FD als FernExpreß wieder eingeführt. Die Zugnamen weisen auf die touristischen Ziele hin.

Der Lufthansa Airport Express wird bis Düsseldorf-Flughafen verlängert.

Bis aus Rheingold und Mediolanum werden ab 29. Mai alle übrigen TEE-Züge in Deutschland aus dem Verkehr genommen.

Der neue „Rheingold“ wird ab Sommerfahrplan auf die Reise geschickt. Der Zug hatte als Neuheit einen Clubwagen mit Bar und kleiner Küche.

Die DB beginnt Altbau-E-Loks in großen Stückzahlen auszumustern.

Die letzten E 44.5 wurden ausgemustert.

Die alten Wagen (3-Achs-Umbauwagen) der Deutschen Weinstraße waren am 30. Januar 1983 weitgehend ausgemustert.

Am 25. Juni 1983 wurde die Streckenklasse D bei der Bundesbahn eingeführt. Damit wurden Achslasten von 22,5 Tonnen möglich.

1984

In diesem Jahr wurde der Bahnhof von St. Goar wohl umfänglich verändert. Alle Gleise, bis auf die beiden Durchfahrtsgleise, wurden entfernt und der Bahnsteig neu angelegt. Die Arbeiten könnten sich bis Frühjahr 1985 hingezogen haben. Auf jden Fall waren die Arbeiten vor Inbetriebnahme des Relaisstellwerk im Jahr 1986 abgeschlossen.

Am 17.10.84 fuhr der Prototyp der BR 120 bei Augsburg einen Weltrekord für Drehstromelektrolokomotiven mit 265 km/h.

Das „InterCargo“-System wird mit 88 Nacht-Güterzügen eingeführt.

Die BR 118 (E 18) scheidet aus dem Plandienst der DB aus. Die E 18 03, 08, 24 und E 18 047 bleiben als Museumsloks betriebsbereit oder werden in Museen ausgestellt. Am 2. April 1984 erreicht noch einmal die 118 047-0 mit einem Militärzug von Würzburg aus Koblenz-Lützel.

Die letzte V 200 (zuletzt V 220) scheidet bei der DB aus dem Plandienst aus.

Der TEE „Mediolanum“ wird am 3. Juni eingestellt.

Die erste Citybahn fährt von Köln nach Gummersbach. Insgesamt wurden 10 Loks der Baureihe V 218 in Citybahn-Farben umlackiert.

Die DB beschafft Schiebewandwagen der Gattung Hbbillns 305 und Hbbins 306.

Die DB lässt alte Schnellzugwagen (Am 202, ABm 223, Bm 232 und BDm 272) modernisieren. Sie erhalten Drehfalttüren, klappbare 4. Trittstufen, zweiteilige Schiebetüren, Lautsprecheranlage und stoffbespannte Sitze. Die Wagen erhalten die Bezeichnungen Am 208, ABm 228, Bm 238 und BDm 278.

Bei der SBB werden die Drehgestell-Loks rot lackiert.

Die FS lackiert ihre D-Zug-Wagen in roter Farbe mit goldenen Türen und grauen Zierstreifen. Vorher waren die Wagen schiefergrau.

Eilzugwagen der Vorkriegsbauarten mit Faltenbalg wurden ausgemustert.

Am 21./22. Juli 1984 wurde die Baureihen E 118 und E 144 sowie Treibwagen ET 432 ausgemustert. Die E 118 016 und E 118 047 waren bis zuletzt noch mit den großen Lampen und nicht mit „Froschaugen“ unterwegs.

Im Sommer 1984 präsentiert die DB einen neuen Museumszug aus 11 Schürzenwagen. Die Wagen wurden im Hinblick auf das 150jährige Bahnjubiläum aufgearbeitet.

1985

Die Eisenbahn wird 150 Jahre alt. Eine große Ausstellung zum Jubiläum findet in Nürnberg statt.

Das IC-Netz wird auf 5 Linien erweitert und die Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 auf 108 km/h erhöht.

Die 103 003 fährt zwischen Rheda und Oelde 283 km/h und damit einen neuen deutschen Geschwindigkeits-Rekord.

Zwischen Köln und Gummersbach wird die City-Bahn eingesetzt.

Schwesterlokomotive der Rekordlokomotive

Aus einem der letzten Pop-Wagen wurde ein Prototyp für einen neuen D-Zug-Wagen hergestellt.

Der Ausbau der Kölner Hohenzollernbrück für weitere zwei Gleise wird begonnen.

Die westliche Einführung der Riedbahn in den Mannheimer Hauptbahnhof wird eröffnet.

Bei der DB verkehren wieder planmäßig Züge mit Dampflokomotiven.

Der Planungsaufrag für den Bau des neuen Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe wird vergeben.

Der InterCityExperimental (ICE) wird in Donauwörth der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 26. November erreicht der ICE zwischen Rheda-Wiedenbrück und Oelde 317 km/h.

V 200 007 und 002 wieder im Ursprungszustand für Sonderfahrten zurück versetzt.

Auf der linken Rheinstrecke wird der Gleiswechselbetrieb aufgebaut. Vor dem Südportal des Banktunnels stehen beidseitig Haupt- und Vorsignale neben dem Gleis. Im Sommer waren die neuen Signale noch mit einem weißen Kreuz versehen, dass sie als noch nicht gültig für den Zugbetrieb kennzeichnet. Die Stelle wird zu einem beliebten Fotomotiv.

1986  

Im Bahnhof von St. Goar wird ein neues Relaisstellwerk angeschlossen.

Ein Teil der Lokomotiven der Baureihe 112 wird in 114 umgenummert, weil sie nur noch für 140 km/h statt für 160 km/h zugelassen waren.

Der ET 491 (491 001-4) wird grundlegend überholt.

Am 17. Dezember wird der erste Nahverkehrszug der Baureihe 628.2/928.2 in Dienst gestellt.

Neues Farbkonzept der DB am 17.12.86. Die Lokomotiven haben die Farbe orientrot mit einem lichtgrauen Lätzchen. Das DB-Logo aus dem Jahr 1956 wir rot statt schwarz.

Das Ausbesserungswerk in Trier wird geschlossen.

Neues Farbkonzept der DB am Beispiel der BR 103

Im September einigen sich vierzehn Bahnverwaltungen in Europa zur Einführung des EuroCity zum Sommerfahrplan 1987. Mit 64 Zugpaaren soll gestartet werden.

Der Versuchs-ICE erreicht auf der Strecke Hannover - Würzburg mit 345 km/h einen neuen deutschen Geschwindigkeitsrekord. 

In einem Bericht über den Lufthans-Airport-Express mit zahlreichen Bildern ist ein Bild von St. Goar im Frühling mit Fahrleitungs-Triebwagen noch auf dem Abstellgleis zu sehen. Offensichtlich ist die Gleisverbindung zum Banktunnel schon entfernt. Die Abstellgleise sind nur noch über die zweite Gleisverbindung vor dem Bahnhofsgebäude zu erreichen. Es stehen noch die alten Flügelsignale. Das linke Ausfahrtsignal Richtung Koblenz ist zweiflügelig ausgeführt. Auch die Kopframpe ist noch vorhanden. Zur gegenüberliegenden Seite besteht ein Fußweg mittels Holzbrettern. Die Abstellgleise sind noch mindestens bis Oktober 1986 mit Fahrdraht überspannt.

Ab Sommerfahrplan 1986 waren wohl die beleuchteten Schlussleuchten nicht mehr Pflicht. Sie wurden durch reflektierende Schlussscheiben, insbesondere bei Güterzügen, ersetzt.

Weiter geht es mit den Eisenbahndaten zur Epoche V hier.

Letzte Änderung auf dieser Seite am 21.07.2017.

print nach oben