EC-Züge am Mittelrhein
Die linke Rheinstrecke hat, vielleicht abgesehen von den ersten Betriebsjahren, immer internationales Wagenmaterial gesehen. So auch zu den großen Zeiten der EuroCity. Wagen aus Österreich und der Schweiz waren dabei am häufigsten anzutreffen. Die ausländischen Bahnen bildeten teilweise sogar komplette Züge mit ihrem Rollmaterial. Lediglich die Lokomotiven stellte, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die DB spätestens ab Frankfurt bereit.
1992
EC 2 "Rembrandt" mit rot-beiger BR 103
Der nachgestellte EC 2 Rembrandt orientiert sich an einem Foto aus dem Internet, das die 103 184 in rot-beiger Lackierung mit dem EC bei Niederheimbach zeigt. Er wird überwiegend aus SBB-Wagons gebildert. Nur der Speisewagen und die Waggons am Zugschluss wurden von der DB gestellt.
Hier die Lage des EC im Bahnhofsfahrplan von St. Goar:
Die BR 103 war die Zuglokomotive für nahezu alle EC- und IC-Züge am Mittelrhein. So ist sie auch 1992 vor dem EuroCity zu sehen. die alte Lackierung war damals eher die Regel als die Ausnahme.
103 155 vor EC 2 zwischen Oberwesel und St Goar
1991 hatte die SBB die Panoramawagen bauen lassen, die im EuroCity 2 eingesetzt wurden. Damit konnten die Reisenden der 1. Klasse die Landschaft am Mittelrhein besonders gut betrachten.
Panoramawagen der SBB auf der Fahrt nach Amsterdam
Der Speisewagen in den neuen Produktfarben wurde von der DB gestellt. Am Zugschluss waren Bm-Wagen eingestellt, die noch im Kammerecktunnel versteckt sind. Insgesamt hatte der Zug 12 oder 13 Waggons. Davon neuen Wagen der SBB.
Hier die Reihung:
Hinter dem Speisewagen laufen 6 SBB-Wagen 2. Klasse
Am Zugende Schnellzugwagen vom Typ Bm 235
EC 2 "Rembrandt" mit neuroter BR 103
1992 konnte natürlich auch eine BR 103 in neuroter Lackierung vor den hochwertigen Reisezügen gesehen werden.
E 103 in den neuen Produktfarben
Die neuen SBB- und DB-Wagen bilden ein harmonisches Zugbild.
Neue Farben bei Rollmaterial
EC Rembrandt zwischen nach der Ausfahrt aus dem Kammerecktunnel
Nachschuss auf den EC Rembrandt
EC 22 „Johann Strauss“
In den 90er Jahren hatte die ÖBB ihre Fernverkehrswagen in kräftigen Farben lackiert. Die verkehrsrote-umbragraue Lackierung war aus meiner Sicht sehr gelungen. Im Buch „ Eisenbahn am Rhein“ von Michael Beitelmann und Christian Wenger ist auf Seite 59 ein Zug zu sehen, der komplett aus Reisezugwagen der ÖBB gebildet wurde und von einer 103 bei Bacharach durchs Rheintal gezogen wird. Leider ist das Aufnahmedatum nicht vermerkt. Laut Bildtext soll es sich um den EC 28 Wien - Dortmund handeln. In den Sommerfahrplänen 1990 bis 1993 passt dieser Zug (siehe weiter unten) nicht so ganz zum Bild. Vom Sonnenstand käme eher der EC 22 „Johann Strauss“ in Frage. Wie auch immer: Komplett aus ÖBB-Wagen gebildete EC-Züge hat es auf jeden Fall am linken Rhein gegeben.
Der EuroCity hat seinen Namen Johann Strauss (Sohn) zu verdanken. Der so genannte „Walzerkönig“ lebte von 1825 bis 1899. Sein Vater hatte den gleichen Namen. Damit die beiden leichter auseinander zu halten sind, wird der Zusatz „Vater“ oder „Sohn“ angehängt. Johann Strauss komponierte vorwiegend Tanzmusik und komische Opern bzw. Operetten. Sein erfolgreichstes Stück war „Die Feldermaus“. Der Walzer „An der schönen blauen Donau“ stammt ebenfalls von ihm. Interessant ist, dass die Nazis Johann Strauss zu einem reinen Deutschen per Fälschung des Trauungsbuches machten. Er hatte eindeutig jüdische Vorfahren in seiner Familie. Da seine Musik so populär war, sollten seine Stücke nicht verboten werden.
Doch zurück in Zeit des EC 22 am Rhein. Hier die Zeitlage des EC 22 „Johann Strauss“ im Sommer 1992 bei St. Goar:
Der EC Johann Strauss auf der Fahrt nach Köln vor St. Goar.
EC 22 „Johann Strauss“
Die Farbgebung der ÖBB-Wagen passt zur 103 der DB.
EC 22 „Johann Strauss“
Im Speisewagen machte die Fahrt durch das Rheintal so richtig Spaß.
Speisewagen der ÖBB
EC 28 „Prinz Eugen“ Sommer 1992
Der EC Prinz Eugen hat eine interessante Geschichte. Der Zuglauf wurde immer wieder verändert. Lediglich das Ziel in Österreich blieb mit Wien Westbahnhof immer gleich. Im Sommerfahrplan 1992 fuhr der "Prinz Eugen" über Frankfurt und Köln bis nach Kiel. Damit hatte der EC 28 einen enorm langen Zuglauf. Die Wagen der der zweiten Klasse mit verkehrsrot-umbragrauen Lackierung stellte die ÖBB. Den Erster-Klasse-Block und den Speisewagen brachte die DB in den Zug ein. Auch diese Wagen waren in neuer Lackierung unterwegs. Ein 1. Klasse-Wagen der ÖBB ergänzte den DB-Block.
Die Zusammenstellung basiert auf einem Bild aus dem Netz, was Ulrich Neumann an der Bopparder Hamm gelungen ist. Auf dem Bild ist eine rot-beige BR 103 zu sehen. Ich habe eine 103 in neurot statt rot-beige vor den Zug gesetzt. Der Zug hat mindestens 12 Wagen gehabt. So ganz genau ist das nicht zu erkennen. Jedoch sind hinter der Lok ein 1. Klasse ÖBB-Wagen vor drei DB-Wagen in der neuen Farbgebung zu sehen. Vermutlich die gesamte zweite Wagenklasse wurde von der ÖBB gestellt.
Eine rote BR 103 zieht den EC "Prinz Eugen" nach Norden.
Hier die Zeitlage des EC 28 "Prinz Eugen" im Sommer 1992 bei St. Goar:
Der Block der 1. Klasse einschließlich Speisewagen hinter der Lok.
Auf der B 9 ist ein Trabant zu sehen.
Die letzten ÖBB-Wagen verlassen den Kammerecktunnel.
Die Spitze des EC ist schon im Bettunnel verschwunden.
1993
EC 104 "Berner Oberland"
Seit Mai 1992 kamen die Panoramawagen der SBB mit den EC 2/3 und EC 104/105 an den Mittelrhein. Egon Pempelforth hat in seinem Buch "Eisenbahnlandschaft Rheinstrecke" auf Seite 117 den EC 104 "Berner Oberland" bei Niederheimbach fotografiert. Leider ist das Aufnahmedatum nicht angegeben. Es könnte jedenfalls der Sommer 1993 gewesen sein. Auf dem Bild ist eine 1. Klasse-Wagen in den neuen Produktfarben der DB direkt hinter der BR 103 zu sehen. Dann folgen SBB-Wagen, bevor am Zugschluss drei Bm-Wagen der DB eingereiht sind.
EC 104 "Berner Oberland"
Der Panoramawagen der SBB soll von den Fahrgästen gut angenommen worden sein.
Hier die Fahrplanlage des EC 104 in St. Goar:
Panoramawagen im Zugverband
Neben den Bm-Wagen am Zugschluss lief ein rot-beiger Speisewagen der DB mit.
DB-Speisewagen älterer Bauart
Die für 200 km/h zugelassenen Bm-Wagen der DB liefen am Zugschluss.
Bm-Wagen im EC
Hier die Reihung:
Letzte Änderung auf dieser Seite am 28.05.2017.