Straßen und Weg

Bau und Gestaltung von Straßen und Wegen

Wer zu Fuß, mit dem Rad oder Auto als Preiserlein auf meiner Anlage unterwegs ist, hat nur wenige Wahlmöglichkeiten, denn durch die geringen Anlagen-Ausmaße und die Steilhänge des dargestellten Rheintals, sind nur wenige Wege und Straßen vorhanden. Im unteren Anlagenteil dominiert die Bundesstraße 9 neben der linken Rheinstrecke das Bild. Im Bahnhofssegment ist der Bereich vor dem Bahnhofsgebäude mit den Altstadtstraßen zum Teil wiedergegeben.

Hier Gestaltungsbeispiele für die Modellbahn mit Klick:

Auf der Bundesstraße 9
Die Kernstadt von St. Goar
Winzerfahrzeuge
Verkehrsentwicklung auf der B 9
Tankstelle der 60er Jahre
Gestaltungsthema Wahlkampf
 
Geschichte der Verkehrszeichen in Westdeutschland

Tipps zum Selbstbau von Verkehrszeichen

Anlageteil zwischen Tunneln an der Bundesstraße 9

Auf dem Anlageteil Zwischen Bett- und Kammerecktunnel gibt es als Verkehrsweg neben der Eisenbahnstrecke nur die Bundesstraße 9.

Durchlass im Bahndamm an der B 9

Lediglich ein Fußweg führt vom Durchlass zum Bahngebäude vor dem Portal des Bettunnel.

Kräder am Durchlass

Kleintransporter Mercedes-Benz L 406 D am Durchlass

Ein Mercedes-Benz 280 SE 3.5 Cabrio hat eine Panne

Von dem Luxus-Schlitten wurden nur 1.232 Exemplare gebaut

Daneben gibt es noch eine Auffahrt zu einem Bahngebäude für Fahrzeuge.

Auffahrt am Bettunnel zum Bahngebäude

Ein Bundeswehr-Einsatz an derselben Stelle

Eine Radlergruppe auf der B 9 in den Nachkriegsjahren

In den letzten Jahren wurde das Rad für Urlaubstouren am Rhein immer beliebter.

Freizeitradler bei der Pause am Betteck

Bundesbahnbeamter auf dem Weg zum Bettunnel

Um auf der Straße Verkehr zu machen, wurde die B 9 für das Faller Car-System hergerichtet. Die B 9 führt daher auf beiden Anlagen-Enden in einen Tunnel. In der Realität führt die Straße natürlich um die jeweiligen „Ecken“ Betteck und Kammereck herum.

Die Straße am Kammerecktunnel lässt sich aus Platzgründen nur einspurig in den nicht sichtbaren Modellbahnbereich führen. Dort befindet sich eine Baustelle. Ein Straßenwärter regelt die Einfahrt in den einspurigen Straßenbereich.

Eine Baustelle am Kammereck

 

Hier hat sich ein Stau gebildet

 

 

Die Verkehrsentwicklung auf der B 9

Die Bundesstraße 9 hat mit ihrer Wegeführung eine sehr alte Geschichte. In weiten Teilen folgt sie der römischen Rheintalstraße und ist in der Folge kaiserliche Hauptstraße im Mittelalter geworden. Ab 1811 wird die Fernstraße unter französischer Herrschaft über weite Teile des Rheinlandes zur Route impériale Nr. 86, die von Basel über Straßburg bis Nimwegen verläuft.

1932 bekam die Route in Deutschland die Bezeichnung Fernverkehrsstraße 9. Die erste Straße nur für den Kraftfahrzeugverkehr wurde zwischen Köln und Bonn fertiggestellt. Ab 1934 wurde aus der Fernverkehrsstraße 9 die Reichsstraße 9 (R 9). Rund 662.000 Autos waren in Deutschland unterwegs. Die Zahlen machen deutlich, dass in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts auf der Reichsstraße 9 sicher noch selten Autos und Lastkraftwagen anzutreffen waren.

Die ersten Tankstellen machten längere Fahrten den Rhein entlang bequemer möglich. Noch konnten sich nur wenige Bürger ein eigenes Auto leisten. Die Produktionszahlen waren überschaubar. 1936 fuhren auf der meistbefahrenen Autostraße in Deutschland zwischen Köln und Düsseldorf gerade einmal 3.000 Fahrzeuge pro Tag. Etwa 276.000 Personenkraftwagen produzierten deutsche Autofabriken 1938 und rund 1.272.000 Pkw waren damals im Deutschen Reich unterwegs.  

Hier ein Fahrzeug für die Schönen und Reichen. Bis zum Kriegsausbruch 1939 kamen von dem Modell nur rund 1000 Stück auf die Straße.

Ein Horch 853-Sport-Cabriolet am Mittelrhein

   

1936 wurde in St. Goar, Ortsteil Fellen, die Reichsstraße 9 als Umgehungsstraße im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme neu gebaut. Gleichzeitig wurde das heutige Hotel "Landsknecht", damals "Neue Erholung", mit Tankstelle in Angriff genommen. Die Bauarbeiten zogen sich bis in das Jahr 1937/38 hin. In St. Goar wurde 1938 das Zweikaiserdenkmal in den Stadtanlagen zum Ausbau der R 9 abgetragen. Wenig später begann der Bau der Reichsstraße als Umgehungsstraße, der 1940 abgeschlossen werden konnte.  

In den letzten Friedensjahren konnten am Mittelrhein noch fröhliche Tage verlebt werden. Die Anreise erfolgte mit der Eisenbahn und zunehmend mit Bussen und Kraftwagen.

Baureihe 01 vor Rheingold-Luxuszug trifft auf Mercedes-Benz 170V und Ford Eifel

Den Mittelklassewagen 170V von Mercedes gab es ab 1936 in allen gängigen Varianten. Bis 1942 wurden rund 70.000 Stück dieses Erfolgsmodells gebaut.

Mercedes-Benz 170V wird vom Rheingold passiert

So belebt dürfte die Reichsstraße 9 nur in Ausnahmefällen Ende der 30er Jahre belebt gewesen sein. 

Auf der Reichsstraße 9 bei St. Goar

 

Hier zwei Automobile aus dieser Zeit.

Ford Eifel, Krad mit Beiwagen und Horch 853

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die ehemalige Reichsstraße als Bundesstraße 9 von Kranenburg im Kreis Kleve bis an die französische Grenze in Scheibenhardt. Bis Anfang der 50er Jahre war die B 9 noch relativ wenig befahren. Kopfsteinpflaster herrschte als Straßenbelag vor.    

Der Straßenverkehr hat sich in der Zeit zwischen 1949 und 1993 ganz erheblich verändert. Auf Bildern der frühen 50er Jahre sind kaum motorisierte Fahrzeuge zu sehen. Die B 9 wurde erste Anfang der 50er Jahre asphaltiert und zum Teil neu trassiert. Einige Orte und Städte haben die B 9 in den Kernbereichen aus den Orten nach außen verlegt, so dass sie z.B. in Bad Salzig, Hirzenach, Oberwesel und Bacharach zwischen der Bebauung und der Rhein verläuft. In Boppard führt die B 9 seit Anfang der 90er Jahre entlang der Bahntrasse. Dazu musste das Bahnhofsgebäude abgerissen werden.  

Das Bild unten zeigt sehr starkes Verkehrsaufkommen. Mehr als drei oder vier Fahrzeuge sollten auf dem etwa vier Meter langen Straßenabschnitt nicht zu sehen sein. Kräder oder Roller sind dabei ein Muss.  

Bundesstraße B 9 etwa um 1957 

Natürlich spielte damals auch das Fahrrad noch eine wichtige Rolle. Daher sollten Radfahrerinnen und Radfahrer in der Epoche III nicht fehlen. Auch nicht, wie hier im Jahr 1962, auf einer Bundesstraße.

Karmann Ghia Typ 34 und Radfahrer auf der B 9

Die B 9 ist rund heute 450 km lang. In weiten Teilen ist sie autobahnähnlich ausgebaut. Zwischen der Koblenzer Südbrücke und Bingen blieb es jedoch bei zwei Fahrstreifen. Der Fernverkehr läuft seit den 70er Jahren auf der Bundesautobahn 61 durch den Hunsrück. Die B 9 konnte dadurch spürbar entlastet werden. Ein Ausbau der Bundesstraße für den wachsenden Fernverkehr im engen Rheintal hätte die Zerstörung der Landschaft bedeutet. Leider sind einige Straßenbrücken im Rahmen der Beseitigung von Bahnübergängen geschaffen worden, die keine Zierde für das romantische Mittelrheintal sind.  

Besondere Bedeutung spielte am Mittelrhein der Verkehr in der Weinlese zwischen den Weinbergen und den Winzerhöfen. Dieser Tatsache möchte ich mit einer kleinen Geschichte rund um einen Winzerwagen deutlich machen.

Tankstelle der 60er Jahre

Dem Verkehrsaufkommen entsprechend waren die Tankstellen zunächst insbesondere im ländlichen Bereich recht klein und von den Serviceeinrichtung überschaubar.

Hier als Anregung zum Nachbau einer Tankstelle ein Beispiel aus den 60er Jahren. Die Anlage aus Niederschelden im Kreis Siegen-Wittenstein steht heute im LWL-Freilichtmuseum Detmold.

Die Tankstelle wurde 1951 neben einer Autowerkstatt erbaut

Die Tankstelle vertrieb Treibstoffe der Firma J. & A. Homberg. Darunter das typische Gemisch von Öl und Kraftstoff für Kräder aller Art in speziellen Klein-Zapfsäulen. Per handpumpe wurde das Gemisch aus dem großen Vorratsbehälter in das Schauglas gepumpt und das in den Tank abgelassen.

Zapfsäule für Kräder

Eine separate Zapfsäule für Dieselfahrzeuge

Hier die Information des LWL-Freilichtmuseums Detmold zur Anlage.

 

Winzerwagen-Einsatz in den 50er Jahren

Im Herbst ist die große Zeit der Weinlese am Rhein. Dann wurden alle Wagen und Hände benötigt, um die Weintrauben zu ernten und aus den Weinbergen zum Winzerhof zu fahren. Leiterwagen sind und waren dafür gut geeignet, da sie leicht sind und ein bis zwei Bütten – Holzbehälter in zumeist ovaler Form – transportieren können.

Winzerwagen auf der Fahrt

Wenn also die Weinlese anstand, herrschte schon vor der ersten Fahrt in den Wingert (Weinberg oder Weingarten) geschäftige Aktivität beim Winzer. Die Bütten müssten gesäubert und dicht gemacht werden. Letzteres geschah durch nasse Säcke, mit denen das Holz der Bütten zum Quellen gebracht wurde. Dadurch verschließen sich kleine Risse und Löcher.

Die Weinberge durften vor der Lese nicht mehr aufgesucht werden. Ein Wingertschütz oder anders ausgedrückt, ein Weinbergshüter, sorgte für den Schutz der Ernte vor Dieben, Wild und Vögeln. Besonders Stare fielen gerne in Weinberge ein. Um die Tiere zu vergrämen, hatte der Wingertschütz eine Pistole dabei. Es waren einfache Vorderlader, die mit Schwarzpulver und Papier gefüllt wurden. Entscheidend war der Lärm, der damit verursacht wurde.

Die vollen Bütten werden zum Hof des Winzers gefahren

In der Weinlese brachte es viele fleißige Hände. Gäste, Städter, Saisonarbeiter und nicht zuletzt die Dorfbewohner mit Ihren Kindern wurden eingespannt. Wenn dann morgens die Glocken läuteten, wurden die Bütten und Erntehelfer auf den Winzerwagen in den Wingert gefahren. Die Erntehelfer hatten Eimer, Traubenschere und Regenjacke obligatorisch dabei.

Die Trauben wurden bei der Handlese schon im Weinberg aussortiert. Faule Trauben schnitten die Erntehelfer aus. Die guten Trauben kamen in den Eimer. Eine besonders schwere Arbeit leisteten die Legel- oder Büttenträger. Sie trugen auf dem Rücken längliche Bütten aus Holz, später aus Kunststoff, in denen der Inhalt der Eimer entleert wurde. Die Büttenträger brachten die edle Fracht zum Erntewagen und schütteten die Trauben in die großen Bütten.

Ein Büttenträger auf dem Weg zum Erntewagen

Es gab auch Winzer, die zum Wingert Traubenmühlen mitnahmen. Dann kamen die Trauben dirket aus den Bütten der Träger in die Mühle und wurden sogleich zu einer Maische verarbeitet. Die Maische gelangte dann in Fässern zum Hof.

Winterwagen mit Traubenmühle

Häufiger war wohl der Transport der noch halbwegs heilen Trauben in Bütten auf den Erntewagen. Diese Wagen wurden von Kühen, Ochsen oder – seltener - Pferden gezogen. In den 50er Jahren kamen Traktoren verstärkt zum Einsatz. Auf dem Hof des Winzers bereitete man die Trauben zum keltern vor. Falls nicht schon bei der Handlese geschehen, wurden faule Trauben aussortiert und die Stängel entfernt. Dann wurde in der Kelter der Saft aus den Trauben gedrückt, möglichst ohne die Kerne zu zerkleinern, denn die enthalten Bitterstoffe. Der beste Most war solcher, der nur durch das Eigengewicht der Trauben austritt.

In den 50er und 60er Jahren ersetzten Traktoren die Zugtiere in der Weinlese. Hier darf ein Winzersohn auf den Sitz eines Hanomag WD.

Alter Traktor

Mit den motorischen Zugmaschinen verdrängten luftbereifte Anhänger die Leiterwagen. Beispielhaft hier ein Lanz D 2416 mit einem landwirtschaftlichen Anhänger. Damals war es noch ganz normal, dass Personen, hier eine Erntehelferin, auf dem Anhänger mit fuhr.

Landwirtschaftliches Fahrzeuggespann

Am letzten Erntetag schmückten die Winzer die Erntewagen mit Weinlaub. Ein Fest schloss die Weinlese in den Dörfern ab. Diese Tradition lebt bis heute fort. Leider sind es nicht mehr in erster Linie die Erntehelfer und Winzer, die auf den Weinfesten feiern.

Die Handlese ist in den steilen Lagen des Mittelrheins auch heute noch üblich, da keine Vollernter eingesetzt werden können. So ist die schwere körperliche Arbeit im Weinberg nicht verschwunden. Besonders bei Raureif in den Morgenstunden oder bei Regenwetter ist die Weinlese kein Zuckerschlecken. Trotzdem melden sich viele Menschen freiwillig zu solchen Arbeiten. Wer nach getaner Arbeit zu Mittag oder am Abend eine herzhafte Malzeit mit frischem Most unter freien Himmel oder auf dem Winzerhof eingenommen hat, wird vielleicht verstehen, warum.

Ich habe zwar nie bei einer Weinlese geholfen, aber noch heute habe ich den Geschmack von einem Mettwurstbrot nach der Kartoffelsuche auf der Zunge. In meiner Kinder- und Jugendzeit in den 60er Jahren war der Ernteeinsatz auf dem Kartoffelfeldern in Ostwestfalen durchaus noch üblich.  

 

Anlagenteil Kernstadt St. Goar

Im zweiten Anlageteil „Bahnhof St. Goar“ bestand auf Grund meiner beengten Platzverhältnisse ebenfalls kaum Platz für die Häuser und Straßen der Stadt. Da ich aber auch in St. Goar auf jeden Fall Autos fahren lassen wollte, wurde die Fläche so geplant, dass eine Trasse für die Faller-Autos möglich wurde.

Hier ein Bild von einem Faller Car-System-Auto, hat aus der linken Wendeschleife hinter den Stadthäusern in den sichtbaren Bereich einbiegt.

Faller Car-System: Post-Bulli

Die Straßen sind mit Verkehrsschildern, Laternen, Rinnsteinen, Straßenabläufen (Gullys), Straßenmarkierungen und sonstigen Details verfeinert.

Fahr- und Motorräder mit hohem Verkehrsanteil

Hinter dieser Stützmauer zum Bahnhofsgelände hin, befindet sich die Kehrschleife für die Faller Car-System-Autos. Integriert ist eine Stopp-Stelle im nicht sichtbaren Teil der Wendeschleife.

Stützmauer zum Bahnhofsbereich

Vor den beiden Stadthäusern parken, wie für die 50er Jahre üblich, zwei VW-Käfer. Damals wurde der Straßenraum, sofern überhaupt Autos zu sehen waren, von diesem Fahrzeugtyp dominiert. Viel mehr als heute waren damals die Menschen mit Fahrrädern, Rollern oder Motorrädern unterwegs.

Häufigster Autotyp: Der VW-Käfer

Hier Bilder von Zwei- und Dreirädern auf Rheinmodellbahn. Die Räder und Motorräder sind von der Firma Preiser. Sie zeichnen sich durch feine Speichen aus. Die Laufräder lassen sich sogar drehen.

Ein junges Mädchen auf Fahrrad

Wichtig für die Epoche III sind Straßenszenen mit einem hohen Motorrad-Anteil. In den 50er Jahren gab es viele Maschinen mit Beiwagen. Hier ist die Zündapp KS 750 auf der B 9 unterwegs. Eine Helmpflicht auf Motorrädern bestand in den 50er und 60er Jahren übrigens nicht. Sie wurde in Deutschland erst 1976 eingeführt.

Zündapp KS 750

Bei den Übergängen von Häusern zur Straße ist auf jeden Fall eine Lücke zu vermeiden. Die Hauswand muss direkt in den Gehweg oder die Straße übergehen.

Um solche Fehler zu entdecken sind Bilder sehr hilfreich. Der Fotolinse entgeht nichts.

Auf der Aufnahme sind kleine Fehler an der Hauswand zu sehen.

Ein Opel Kapitän in St. Goar

Hier eine Straßenecke mit Rinnstein und Gully. Die Patinierung steht noch aus. Auch hier sind noch „Fehler“ u. a. am Modellhäuschen zu sehen. Die Hausecke hat eine Nachbehandlung mit Spachtelmasse verdient.

Das Spitzenmodell von Borgward

Die Straßen und Wege sind aus unterschiedlichen Materialien. Teils aus Balsaholz, Pappe und handelsüblichen Platten der Zubehör-Lieferanten.

An einer Straßenecke

Die Einmündung wird von Faller-Car-System-Autos befahren. Leider ist schon die leichte Steigung bei den kleinen Automodellen ein Problem. Bei nachlassender Akku-Leistung kommen Sie kaum noch die Anhöhe hinauf.

Räder und ein Krad

 

Die Zweiräder bekommen ihre Standfestigkeit bei mir durch Weißleim. Ein kleiner Tropfen unter die Räder genügt. Auf einer glatten Unterlage lasse ich den Tropfen dann über Nacht aushärten. Da Weißleim trocken transparent wird, ist die kleine Stütze kaum zu erkennen. Das Gute an Weißleim ist darüber hinaus die leichte Entfernung des "Klebers" ohne Beschädigungen der Flächen.

Unsichtbare Standhilfe für Zweiräder

 

Thema Wahlkampf auf Straßen und auf der Schiene

Je nach Zeitraum des gewählten Anlagethemas, kann der Wahlkampf eines bestimmten Jahres zur Belebung einer Szene beitragen.

Bundestagswahlkampf 1957

Im September 1957 war die dritte Bundestagswahl. Adenauer wollte eine weitere Amtzeit erreichen. Dabei setzte er auf Wahlkampfreisen mit dem Salonwagen 10 205 mit seinem Kanzler Mercedes 300, der in einem Salon-Autotransportwagen mitgeführt wurde.

Adenauer-Mercedes

Adenauer war so im ganzen Land sehr präsent und durch die Pressebegleiter in den Medien entsprechend gewürdigt. Hier eine kleine unvollständige Aufzählung der besuchten Städte im Wahlkampf: Bielefeld, Bremen, Hagen, Hannover, Lübeck, Mannheim, München, Pirmasens, Salzgitter, Stuttgart und Würzburg.

Am Ende hatte es der „Alte“ geschafft: Die absolute Mehrheit mit 50,2 % konnte die CDU/CSU auf sich vereinigen. Übrigens bis heute das erste und einige Mal erreicht. Die zentrale Aussage Adenauers im Wahlkampf war dabei „keine Experimente“. Auf Seiten der SPD trat der Partei- und Fraktionsvorsitzende Erich Ollenhauer an. Zwar konnte die SPD um 3 % zulegen, blieb aber mit 31,8 % der Stimmen weit hinter den Erwartungen zurück. Das Wahlergebnis spiegelt die konservative Grundhaltung im Nachkriegsdeutschland wider. Wie auch später noch üblich, wurde von der CDU ein Sieg der Sozialdemokraten mit dem Ende Deutschlands gleichgesetzt.

Auf der B 9 bei St. Goar wird der Kanzler aufgehalten

Die Polizei ist schon weiter gefahren

Die Fahrer steht noch vor dem MB 300

Eine Wahlkampf-Autokolonne auf dem Weg nach Koblenz

Der Mercedes-Benz L/O 319 ist gut in der Kolonne vertreten

 

Bundestagswahlkampf 1972

Hier ist es die Bundestagswahl im Jahr 1972, in dem Bundeskanzler Willy Brandt intensiv den Zug nutzte.

Fernseh-Interview am Salonwagen

Wahlkampfplakate

Der SPD-Mann hat die Werbung für die Bildzeitung überklebt

Willy Brandt und Walter Scheel sind die Plakatköpfe

Warum ein Wahlplakat der CSU in St. Goar hängt, ist kaum zu erklären. Schließlich tritt die Partei nur in Bayern an. Ob es dem Plakatkleber aufgefallen ist?

Auf der Rückfahrt eine Plakatkontrolle

Die FDP war auch unterwegs und hat eine Stellfläche übernommen.

Auf der Suche nach einer Plakatfläche

 

Staatsbesuch am Rhein

Zu besonderen Anlässen und bei hohem Besuch wurde von der der Bundesregierung der Mercedes-Benz 600 eingesetzt. Natürlich wurde des Wagen auch ohne Prominenz an Bord zu den Einsätzen begleitet.

Mercedes-Benz 600 am Mittelrhein auf der B9

Das beste Auto der Welt laut Mercedes

 

Geschichte der Verkehrszeichen in Westdeutschland

 

Wer sich auf der Modellbahn um eine vorbildgerechte Darstellung der Verkehrswege bemüht, kommt um eine Beschäftigung mit den Verkehrszeichen nicht herum. Wer verschiedene Epoche nachstellen möchte, muss sogar verschiedene Varianten von Schildern vorhalten und je nach Modelljahr richtig aufstellen. Auf Rheinmodellbahn ist der Zeitraum besonders groß. Züge der Epoche IIIb bis V sollen glaubhaft am Rhein entlang fahren. dazu sollten die Straßenfahrzeuge und Schilder passen. Bis Anfang 2015 habe ich im Zweifel die Verkehrszeichen entfernt, wenn ich mir unsicher war. Jetzt werden Schilder-Standorte definiert und für jedes Modelljahr die passenden Schilder bereit gelegt. Zum Glück ist der Bedarf an Verkehrszeichen bei Rheinmodellbahn nicht all zu groß.

Um zu jedem Verkehrsschild das Einführungsdatum zu ermitteln, kann ich die Internetseiten von Wikipedia empfehlen. Hier daher nur ein kleiner Überblick zur Geschichte der Verkehrszeichen nach dem Zweiten Weltkrieg mit den wichtigsten Merkmalen der Verkehrszeichen über drei Modellbahnepochen hinweg.

1945 bis 1953

Die StVO von 1937 mit ihren Novellen blieb nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst wirksam. Allerding stellten die Alliierten einige neue Verkehrszeichen auf, die den eigenen Truppen Orientierung bieten sollten. Viel Verkehrszeichen fehlen durch die Zerstörung der Verkehrs-Infrastruktur besonders in den letzten Kriegsmonaten. In der Folgezeit wanderten die damals oft verwendeten Holzpfosten zu Brennholz zerkleinert in den Öfen der Bevölkerung. Erst langsam normalisierte sich der Straßenverkehr. Am 7. September 1949 galt dann die StVO nach Bundesrecht weiter, wobei die Abschnitte entfernt wurden, die sich auf die Kriegsbedingungen und die Nazi-Ideologie bezogen.

Ab 1953

Am 1. September 1953 trat eine neue StVO in Kraft, die allerdings wenig Änderungen bei den Verkehrszeichen brachte. Bis 1956 wurde das Baustellen-Schild in zwei Varianten eingeführt. Dazu stellten die Behörden weitere Schilder auf, die nicht in der StVO aufgeführt waren. So stand oft in rechteckig rot umrandeten Schildern auf weißem Grund "Achtung Bauarbeiten" oder "Straßenbauarbeiten. Langsam fahren!" unter den Baustellen-Schild.

Straßenschilder Epoche IIIa

Die drei rechten Verkehrszeichen sind heute aus dem Straßenbild längst verschwunden.  Dabei handelt es sich von links nach rechts um die alte Schild "Vorfahrtsstraße", "Parkverbot" und "Halt - Vorfahrt achten".

Verkehrszeichen der Epoche III a haben keinen weißen Rand

Hier sind links zwei Schilder zu sehen, die allgemein die Durchfahrt verbieten oder nur für Kraftwagen ein Verbot aussprechen. Die dreieckigen Gefahrenschilder "Gefährliche Kurve" und Wildwechsel" schließen an. Rechts ist ein Haltestellenschild für Busse und Straßenbahnen zu sehen.

Ab 1956

Am 1. Mai 1956 trat dann die nächste StVO in Kraft. Viele neue oder überarbeitete Zeichen wurden darin aufgenommen. Optisch fällt bei den Schildern der weiße Außenrand auf, der obligatorisch wurde. Die Wegweiser und Nummernschilder der Bundesstraßen erhielten abgerundete Ecken. Als Schildermaterial setzte sich Stahl- oder Leichtmetall-Blech durch. Emaille-Schilder und Holzschilder gingen deutlich zurück.

Nicht in die StVO aufgenommen wurden Leiteinrichtungen am Straßenrand. Jedoch setzten sich Leitpfosten am Straßenrand und Richtungstafeln in Kurven durch. Die Richtungstafel waren zunächst schwarz-weiß.

Straßenschilder der Epoche IIIb und IV

Einige Gefahrenschilder, die insbesondere bei der Wahrnung vor Kurven deutlich zeigten, ob es sich um ein Rechts- oder Linkskurve handelt.

Streckenverbote und deren Aufhebung

Das Überholverbot wird durch ein weißes Schild mit schrägen Linien durch den die Automobile aufgehoben. Die Schilder rechts heben alle Verkehrsverbote auf.

Neues Park- und Halteverbotsschilder sowie Fuß- und Radwegeschilder

Weiter Verkehrszeichen der Epoche IIIb und IV

Ab 1959

1959 kamen die Zusatzschilder "Geknickte Vorfahrt" auf. 1966 sollte eine Novelle zur StVO heraus kommen. Da sich das Vorhaben aus Rechtsgründen verzögerte, wurde eine große Menge neuer Zeichen zugelassen. Darunter mein Lieblingsschild "Ufer".

Ab 1971

1971 kam dann die lange vorbereitete neue StVO heraus. Sie wurde am 1. März 1971 gültig. Für den Übergang von alte auf neue Schilder gab es eine Frist bis 1978. Besonders auffällig waren die neuen Stop-Schilder mit 8 Ecken, die das Halt-Schild ersetzten. Beim Fußgängerweg nahm jetzt eine Frau das Kind an der Hand, wo bisher ein Mann mit Hut seinen Platz hatte. Die Aufhebung von Streckenverboten gestaltete sich ebenfalls anders. Das Parkverbotsschild war ebenfalls neu. Das durchgestrichene "P" hatte ausgedient. Bei vielen Schildern änderte sich die Formensprache hin zum abstrakten. Das Zeichen 301 "Vorfahrt" war völlig neu und die Vorfahrtsstraße war jetzt gelb statt rot umrandet, wobei die Signalfarbe von außen nach innen wanderte (inneres gelbes Viereck statt rotem Außenrand). Die geschlossene Ortschaft endet mit einem rot durchgestrichenen Ortseingangsschild. Dies wurde aber bis 1982 geändert. Der nächste Ort wurde wieder angezeigt.

 

Tipps zum Selbstbau von Verkehrszeichen

Um eine Vorlage für ein gewünschtes Verkehrszeichen zu finden, sind die Seiten von Wikipedia zu empfehlen.

de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel_der_Verkehrszeichen_in_Deutschland

Ich beschreibe hier meinen Weg der Erstellung. Es gibt sicher andere Möglichkeiten, die zum Ziel führen. Die Vorgehensweise hängt vom PC und den verwendeten Programmen ab. Hier eine Möglichkeit mit Internet, Windows und Word. Natürlich muss ein Farbdrucker vorhanden sein. 

Und so geht es

Das Verkehrszeichenauf der Wikipedia-Seite  markieren und dann kopieren. Um die Grafik in ein Word-Dokument einzufügen, ist manchmal ein Zwischenschritt erforderlich. Wenn die Grafik sich sofort einfügen lässt und angezeigt wird, geht es an die Änderung der Größe. Klappt das Einfügen nicht, so kopierten Sie das Bild in das Programm "Paint". Wer mit Windows arbeitet, findet das Programm im Windows Zubehör. Nach dem Einfügen kann das Bild sofort ohne weiter Bearbeitung wieder ausgeschnitten werden. Danach das Bild in die Wort-Datei übertragen.

Die richtige Größe des Verkehrszeichens hängt vom Modellmaßstab und von der Geschwindigkeit ab, die auf der Straße gefahren wird. Dazu die Grafik anklicken und bei der angezeigten Auswahl die Punkte "Größe" oder "Größe ändern" auswählen. Dort kann die Grafik solange angepasst werden, bis das Maß passt. Am besten ist es, an einem Verkehrszeichen die richtige Größe zu testen, indem der Ausdruck vermessen wird.

Das Papier sollte ein gewisse Stärke aufweisen, damit es gerade bleibt. Zu dünnes Papier wellt sich sehr leicht. Wenn kein dickeres Papier vorhanden ist, eine zweite oder dritte Papierschicht vor dem Ausschneiden aufzukleben. Sicher ist Fotopapier auch nicht schlecht für den letzten Ausdruck.

Mit einer guten Schere lassen sich die Schilder passend ausschneiden, wobei die runden Schilder eine gewisse Übung bedürfen.

Die Rückseite der Schilder sollte lackiert werden. Dazu sind - je nach Geschmack - graue oder weiße Farbe geeignet.

Masten für Verkehrszeichen

Die Verkehrszeichen sind an runden Metallstangen (6 cm Durchmesser, H0 = 0,7 mm) oder in den 50er und 60er Jahren auch vielfach an Holz-Vierkant-Hölzern (10 cm Kantenlänge, H0 = 1,2  mm) angebracht. Die Pfosten sind zumeist weiß gestrichen und im Bereich kurz vor dem Boden oft grau oder schwarz lackiert. Heute wird auf einen Anstrich häufig verzichtet.    

Aktuell sind die Größen der Verkehrsschilder an die zulässige Geschwindigkeit auf der Straße gebunden. 

Runde Schilder

Durchmesser 420 mm = 0 bis 20 km/h (H0 = 4,8 mm)
Durchmesser 600 mm = 20 bis 80 km/h (H0 = 6,9 mm)
Durchmesser 750 mm = über 80 km/h (H0 = 8,6 mm)


Dreieckige Verkehrszeichen

Seitenlänge 630 mm = 0 bis 50 km/h (H0 = 7,2 mm)
Seitenlänge 900 mm = 50 bis 100 km/h (H0 = 10,3 mm)
Seitenlänge 1260 mm = über 100 km/h (H0 = 14,5 mm)

Ausgedruckte Verkehrszeichen auf Papier geklebt

 

Fertige Schilder mit und ohne Pfosten

Letzte Änderung auf dieser Seite am 01.11.2017.

 

 

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