Was nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Bahn allgemein und am Mittelrhein insbesondere in der Epoche III bis 1968 passierte.
Schwerpunkt von Rheinmodellbahn sind die Eisenbahnepochen III bis V. Jedoch finden Sie hier Geschichtsdaten zur Eisenbahn aus der Zeit vor 1945.
Arbeiten an der Rheinstrecke vermutlich in den 50er Jahren
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Touristen-Information St. Goar
1945
Der Zweite Weltkrieg geht seinem Ende entgegen. Die Truppen der Alliierten rücken unaufhaltsam auf die Westgrenze Deutschlands vor. Lange Zeit waren die Kriegsauswirkungen am Mittelrhein eher gering. Dies änderte sich schon Ende 1944 und erreichte im März 1945 seinen Höhepunkt.
Am 8. Januar war zwischen Bonn und Bingen nur noch ein eingleisiger Betrieb möglich.
Die Hohenzollernbrücke in Köln sprengte die Waffen-SS am 6. März 1945.
Am 7. März wurde die Moselbrücke in Koblenz von deutschen Truppen gesprengt. Einen Tag später ereilte das gleiche Schicksal die Horchheimer Rheinbrücke in Koblenz.
Am 17./18. März sprengte die Wehrmacht die Kölner Südbrücke.
Am 17. März wurde die Ludendorffbrücke bei Remagen von den Amerikanern erobert. Damit konnten sie einen Brückenkopf auf der rechten Rheinseite bilden. Die Brücke stürzte nach 10 Tagen wegen Überlastung ein.
Im März waren alle drei strategischen Rheinbrücken zwischen Köln und Mainz zerstört. Kurz bevor die amerikanischen Truppen die Hohenzollernbrücke in Köln erreichten, wurde diese wichtige Rheinquerung gesprengt.
Der Betrieb der rechten Rheinstrecke musste im März eingestellt werden.
Nach der provisorischen Errichtung der Moselbrücke bei Koblenz und der Nahebrücke bei Bingen konnte der Eisenbahnverkehr zwischen Köln und Mainz im Mai wieder aufgenommen werden.
Nach Kriegsende gingen die Eisenbahner schnell daran, die schlimmsten Kriegsschäden wegzuräumen und wichtige Brücken und Tunnel zunächst provisorisch wieder befahrbar zu machen.
Die Mitropa hatte 50% ihres Besitzes im Krieg verloren. Das Unternehmen spaltet sich auf.
Im September konnte die Strecke Köln - Niederlahnstein wieder befahren werden.
Die Höchstgeschwindigkeit der Züge war nach dem Krieg auf 85 km/h begrenzt worden.
In Bielefeld wird eine „Reichsbahn-Generaldirektion für das britische Besatzungsgebiet“ gegründet.
1946
Im Mai 1946 konnte Köln wieder mit D-Zügen erreicht werden. Eine Verbindung führte über die linke Rheinstrecke zwischen Basel und Amsterdam über den Kölner Hauptbahnhof. Mit der Instandsetzung der Kölner Südbrücke im Juni 1946 bestand wieder ein Möglichkeit, in dem wichtigen Eisenbahnknoten den Rhein mit Zügen zu überqueren.
In Bingen, Bingerbrück und Koblenz-Lützel konnten die elektrischen Stellwerke wieder eingeschaltet werden.
Mit der Schaffung der Bizone wird in Bielefeld die „Hauptverwaltung der Eisenbahn im amerikanischen und britischen Besatzungsgebiet“ zusammengefasst.
Für den Behörden- und Geschäftsverkehr werden Dienst-D-Züge eingesetzt.
Die Sowjetunion ließ ab 1946 alle elektrischen Lokomotiven, die für eine Umspurung auf Breitspur geeignet erschienen, von der sowjetisch besetzten Zone abtransportieren. Es sollte ein elektrifiziertes Netz mit den ebenfalls abgebauten Kraftwerks- und Fahrleitungsmaterial aufgebaut werden. Doch bald erkannten die Verantwortlichen, dass ein abweichendes System auf Dauer unvorteilhaft wäre und die Umspurung der Lokomotiven, insbesondere mit Stangenantrieb, sehr aufwendig und teuer war. So schlossen die Sowjetunion und die DDR 1952 ein Abkommen über die Rückführung der elektrischen Anlagen und Lokomotiven. Dafür verpflichtete sich die DDR 335 Weitstreckenwaggons an die Sowjetunion zu liefern.
Im extremen Winter 1946/47 kam es zu zahllosen Diebstählen von Transportgütern - vor Allem Kohle - vor. 16 Prozent des "Schwarzem Goldes" gingen dadurch von der Halde bis zum Zielbahnhof verloren.
1947
Die Horchheimer Rheinbrücke konnte eingleisig wieder in Betrieb gehen.
Die BR 18.3 (badische IV f) wurde ausgemustert. Da für das Versuchsamt Minden schnellfahrende Loks gebraucht wurden, überlebten zunächst dann doch 18 316, 319 und 323.
Die Bundesbahnen Österreichs BBÖ werden in österreichische Bundesbahn ÖBB umbenannt, nachdem die Abkürzung international frei geworden war. Vorher hatte ein schweizerisches Unternehmen die Abkürzung ÖBB getragen.
1948
Die ersten neuen Güterzugwagen werden gebaut und in Dienst gestellt.
Im Mai 1948 konnte die Hohenzollernbrücke in Köln behelfsmäßig für zwei Gleise wieder hergestellt werden. Dabei kam eine verschraubte SKR-Konstruktion (SchaperKrupp-Reichsbahn) zum Einsatz. Solche Konstruktionen wurden für viele große zerstörte Brücken verwendet.
1949
Beginn Epoche III a
Am 13. Mai kann die neue Kölner Südbrücke eröffnet werden.
Ebenfalls am 13. Mai war die neue Mainzer Südbrücke zunächst eingleisig befahrbar. Im September konnte auch das zweite Gleis freigegeben werden.
Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde von 85 km/h auf 110 km/h erhöht.
Gründung der deutschen Schlafwagen- und Speisewagen-Gesellschaft DSG.
In den Bestand der DB gehen rund 12 600 Dampflokomotiven über, die sich auf 66 Baureihen verteilen.
Der Fliegende Hamburger verkehrt wieder zwischen Frankfurt und Basel.
Der erste DER-Ferienexpress fährt aus dem Ruhrgebiet nach Ruhpolding.
Am 1. Juli wird in Köln eine „Studiengesellschaft für die Elektrifizierung der Rhein-Ruhr-Eisenbahnverkehrs“ gegründet.
Von den 30 344 km Schienenstrecken der Westzonen waren 1949 nur 1290 km elektrifiziert.
Auf der Strecke Regensburg - Nürnberg beginnt die erste Fernstreckenelektrifizierung nach dem Krieg.
Die aufgearbeiteten E 18 werden in chromoxydgrün ausgeliefert.
Die DB entwickelte mit den Firmen Wegmann, AEG und AFA (heute Varta) einen Akku-Triebwagen . Er wurde April/Mai 1952 vorgestellt als ETA 176 001 und 002. Sechs weitere Triebwagen 003 bis 008 folgten bis Juni 1954. Sie waren in München, Kassel, Hameln und Limburg stationiert.
1950
Wiederaufnahme des Reisezugwagenbaus und Lieferung der ersten Prototypen.
In Westdeutschland werden die Nummern der Kursbuch-Strecken geändert. Die linke Rheinstrecke bekommt die Nummer 249 zugewiesen.
Die erste nach dem Krieg elektrifizierte Strecke wird zwischen Nürnberg und Regensburg eröffnet. Erste Zuglokomotive ist die E 19 12.
Die TOUROPA wird gegründet. Es schlossen sich dabei das „Deutsche Reisebüro“, das „Hapag-Lloyd Reisebüro“ und das „Amtliche Bayerische Reisebüro“ zusammen.
Die „Deutsche Schlaf- und Speisewagen-Gesellschaft“(DSG) wird gegründet. Am 1. April nimmt sie ihre Tätigkeit auf. Der Name MITROPA bleibt in der DDR erhalten.
88 Prozent aller Triebfahrzeugkilometer werden mit Dampf gefahren.
Erste BR 82 wird ausgeliefert. Bis 1955 wurden davon 41 Stück gebaut.
Die ersten 5 Schienen-Omnibusse werden um Augsburg und Hamburg eingesetzt.
Die erste Neubau-Dampflokomotive der Baureihe 23 wird ausgeliefert.
In Düsseldorf-Derendorf wird das erste Drucktasten-Stellwerk der DB in Betrieb genommen.
Die E 18 wurde von stahlgrau nach grün umlackiert.
Das BZA in Minden führt die Arbeit des Reichsbahnzentralamtes (RZA) mit Sitz in Berlin fort. Vorläufer für das BZA war für kurze Zeit das Eisenbahn-Zentralamt in Göttingen.
Die Einheitsfahrleitung „1950“wird vorgeschrieben. Sie wurde für Geschwindigkeiten bis 160 km/h konzipiert und konnte mit wenigen Veränderungen auch für 200 km/h verwendet werden.
Im April tauchte der Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“ erstmals auf Fahrzeugen auf. Häufig mit großen Aluminiumbuchstaben. Dazu wurde auch noch bei Lokomotiven das große DB-Flügelrad verwendet, allerdings nur noch bis 1955.
Die Deutsche Bundespost bringt ein neues Posthorn als Logo heraus. Die Blitze im Logo wurden im reinen Postbetrieb nicht verwendet.
Am 1. Juli 1950 sind im Bw Koblenz-Mosel 6 Lokomotiven der Baureihe 39 stationiert (39 014, 049, 080, 199, 209 und 226). Wendebahnhöfe an der linken Rheinstrecke waren Köln, Frankfurt (M), Ludwigshafen und Mainz. 1955 wurden die Loks an das Bw Kaiserslautern abgegeben.
Auf der linken Rheinstrecke werden Probefahrten mit dem ETA 177 005 durchgeführt.
1951
Der erste Rheingold-Express als F 163/164 fährt ab 20. Mai wieder auf der Strecke Amsterdam - Basel. Er besteht aus blauen F-Zug-Wagen der Vorkriegsbauarten ABC 4 üwe 39/51. Die blau lackierten Wagen hatten silberfarbene Dächer und die Aufschrift „Deutsche Bundesbahn“. Später wurden verstärkt auch die neuen 26,4 Meter-Wagen der 1. Klasse eingesetzt.
Im Mai wurden 15 Verbindungen mit leichten Fernschnellzügen gefahren. Damit entsteht das F-Zug-Netz der frühen Deutschen Bundesbahn.
Die Übersichtskarte ist ohne Gewähr bezogen auf die genauen Linienverläufe.
In Köln werden die ersten ferngesteuerten Zuglaufanzeiger installiert.
Der Europ-Güterwagenpark RIV (RIV = ital. Regolamento Internationale Veicoli) wird gegründet. RIV-Wagen mussten nach einem Auslandsauftrag wieder uns Ursprungsland zurück. Wagen des Europ-Pool wurden wie eigene Wagen behandelt und kamen unter Umständen nur zur Hauptuntersuchung in Ursprungsland zurück.
Die DB versucht der Riffel auf den Schienen Herr zu werden. Umfangreiche Untersuchungen finden statt.
Ein Fernverkehrsnetz für Geschwindigkeit 120 wird erstellt. Es entspricht in etwa dem ersten IC-Netz.
Serienbau der 26-Meter-Sitzwagen mit Gummiwulstübergängen.
Erste Mitteleinstiegs-Eilzugwagen.
Die Autohersteller kommen mit ihren ersten Neukonstruktionen auf den Markt.
Die Mitropa wird im Westen enteignet. Das Vermögen geht an die DSG über.
Nach der Aufarbeitung und weitgehenden Neubau mehrere E 18 erreicht die Zahl der Loks 34 Stück.
Die 1939 in zwei Exemplaren gebaute BR 06 001 und 002 mit vier Treibachsen wurde ausgemustert und anschließend verschrottet.
1952
Die erste von fünf Vorserien E 10 wird ausgeliefert. Die letzte wurde 1953 ausgeliefert.
Die erste Serie des VT 08 wird ausgeliefert.
Der Rheingold-Expreß wird durch den Rheinpfeil ersetzt. Er hat nur die erste und zweite Wagenklasse.
F-Züge bekommen eigene Namen (Merkur, Blauer Enzian usw.).
Zwei ETA 176 werden in Dienst gestellt. Es handelt sich dabei um elektrische Speicher-Treibwagen.
10 Dieselloks V 80 werden planmäßig eingesetzt.
Die Hohenzollernbrücke in Köln wird zweigleisig wieder hergestellt.
Im Frühjahr sind 63 blau lackierte F-Zug-Wagen im Einsatz.
Noch immer gibt es 118 km Langsamfahrstellen durch Kriegsschäden.
Ab 1952 wurden alle E 18 von grün nach blau umlackiert. Bis 1955 bekamen die Loks einen silbernen Zierstreifen. Die letzte E 18 wurde aber erst 1975 blau lackiert.
BR 61 wird ausgemustert.
Der Reisezugverkehr von Westberlin in die DDR wird von der Reichsbahn eingestellt. Damit werden der Anhalter Bahnhof und anderen Fernbahnhöfe stillgelegt und später abgerissen.
1952/53 wurde von der Firma Dyckerhoff und Widmann eine neue Bahnsteigüberdachung für den Hauptbahnhof in Koblenz gebaut.
Im August 1952 ereignete sich vor dem Nordportal des Bettunnels zwischen Oberwesel und St. Goar ein schwerer Unfall eines Güterzuges. Die Waggons vielen auf die Bundesstraße 9.
1953
Erster Liegewagen der DB für den Turnusverkehr der Reisebüros werden eingesetzt.
Erster Steuerwagen für Mitteleinstiegswagen.
Die beiden Gliedertriebzüge VT 10 501 und 10 551 werden ausgeliefert und als Senator (501) und Komet (551) gefahren. Sie hatten nur eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und wurden schon 1959 und 1960 ausgemustert. Die Verschrottung fand 1963 statt.
Erste V 200 wird ausgeliefert. Bis 1959 wurden davon 86 Stück beschafft.
Der Rheinpfeil erhält den Namen Rheingold und erreicht in etwa die Reisezeit von 1939. Der Rheingold und der Loreley-Express wurden von einer BR 03.10 geführt.
Weiter VT 08 ermöglichen statt 6 jetzt 11 F-Züge.
Drei Dieseltriebwagen VT 12 werden zwischen Dortmund und Köln eingesetzt.
Am Rhein fahren 10 FT-Züge.
Die erste deutsche Verkehrsausstellung nach dem Krieg findet in München statt.
Ab 22. September wurden von der DR nicht benötigte E 18 angekauft. Es waren die E 18 28, 34, 44, 48 und 24.
Für Züge, die aus den neuen 26,4 m Neubau-Wagen gebildet werden, wird die Zuggattung „Leichtschnellzug“(LS) eingeführt. Sie wird 1960 wieder aufgegeben. 200 neue Reisezugwagen erlauben die Schaffung einer Leichtschnellzugnetzes.
Im April wurde die B 9 in Bacharach erneuert.
Am 10. November 1954 wird in Ludwigshafen ein neues Bahnhofsgebäude eröffnet. Der alte Bahnhof war im Krieg zerstört worden. Der neue Bahnhof blieb bis 1969 in Betrieb.
Die provisorische Hohenzollernbrücke in Köln konnte im mittleren Bereich durch zwei neue Bogenbrücken ersetzt werden.
Am Bahnübergang beim Bahnhof Hirzenach kam es am 17. Februar zu einem schweren Unglück. Ein Büssing-Lkw prallte mit einem SVT 06 der Rheinblitz-Gruppe zusammen. Ob es Tote und Verletzte gab, ist mir nicht bekannt.
1954
Die Kronprinzenbrücke bei Neuwied wird am 10. Mai eingleisig in Betrieb genommen.
Die DB schafft die Eilzug-Zuschläge endgültig ab.
Die letzte von 187 Stück der Baureihe E 44 wird in Dienst gestellt.
Die ersten Liegewagen dritter Klasse werden versuchsweise eingeführt.
In Essen wird der erste Mast für die Ruhrgebiets-Elektrifizierung gesetzt (19. Juni).
Die Umstellung der Reisezugwagen von Gas- auf Elektrobeleuchtung steht vor dem Abschluss.
Die Scharnow-Reisen setzen eigene Turnus Sonderzüge ein.
Die ersten 3-Achs-Umbauwagen werden gebaut.
Zwischen DSG und CIWL wird das „Budapester Abkommen“ zur Regelung der internationalen Speise- und Schlafwagendienste abgeschlossen. Ein Jahr später übernimmt die DSG u.a. wieder den Speisewagen im Rheingold.
Das Bw Frankfurt (M) 1 setzte Loks der Baureihe 39 auf der linken Rheinstrecke ein. Deren Einsätze endeten mit der Elektrifizierung 1958.
1955
Von der DB werden Vt 11.5 (später BR 601) in siebenteiliger Ausführung bestellt.
Die ersten Diesellokomotiven der BR V 60 werden ausgeliefert. Davon wurden 941 Stück gebaut.
Zwei Lokomotiven der Baureihe 66 wurden ausgeliefert.
Das DB-Emblem wird einheitlich am 3. Januar eingeführt. Es wurde von Prof. Eduard Ege entworfen. Zunächst nur auf Schriftstücken verwendet, kam es er im August 1956 auch auf den Fahrzeugen zum Einsatz.
Zwischen Dortmund und München werden Liegewagen, die sich im Turnusverkehr bewährt hatten, in D-Zügen eingesetzt.
In diesem Jahr kommen 318 Schnellzugwagen, 52 Eilzuwagen und 1500 Umbauwagen (3yg) zur DB. Die Umbauwagen verwenden als Untergestell die alten dreiachsigen Abteilwagen. Darauf kommt ein stählerner Wagenkasten mit Polstersitzen.
Am 4. Juni wird der elektrische Verkehr auf der Strecke Basel - Freiburg aufgenommen. Ab 5. Mai fuhren die Elektroloks schon bis Heidelberg.
Die letzte E 94 (ab 1968 E 194) wird gebaut und ausgeliefert.
Ende April wurden die Elektrifizierungsarbeiten der linken Rheinstrecke eingeleitet, nachdem das Land Rheinland-Pfalz einen 100 Millionen-Kredit an die DB bewilligt hatte. Im Oktober begannen die ersten Arbeiten an den Mainzer Festungstunneln, die bis zu 60 cm tiefer gelegt werden mussten.
Mit dem weitgehenden Neubau der E 18 54 und 55 wächst die Zahl der Loks auf 41 Maschinen bei der DB.
Ab 1955 konnte die DSG in den Loreley-Express einen Speisewagen einstellen.
Die Vorserien-Loks der Baureihe V 200 001 bis 005 des Bw Frankfurt-Griesheim übernahmen den F 33/34 „Gambrinus“ zwischen Köln und Frankfurt. Im Sommer vorübergehen auch den F9/10 Rheingold.
Ab 1955 wurden in insgesamt 13 Lieferserien 148 Turmtriebwagen auf Basis des VT 98 bei der Firma WMD (Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth gebaut. 18 Wagen kamen von anderen Firmen dazu. Am 4. Mai 1955 wurde das erste Fahrzeug durch die DB abgenommen. Die Fahrzeuge wurden purpurrot (RAL 3004) lackiert.
Die SBB Loks und Wagen bekamen ab 1955 gelbe Griffstangen. Dabei wurden vor allem die Altbau Loks und Wagen entsprechend farblich behandelt. Neubautypen wurden dabei oftmals nicht mit gelben Standen ausgestattet.
Schwerer Unfall der Güterzuglokomotive BR 50 484 im Bahnhof von St. Goarshausen. Die Lokomotive landete wahrscheinlich beim Überfahren eines Gleisabschlusses im Schotterbett.
1956
Beginn der Epoche III b
Beim Rollmaterial beginnt 1956 die spürbare Umstellung auf neue Lokomotiven und Wagen, nachdem die Versuche mit den Vorserienlokomotiven erfolgreich verlaufen waren. Die erste E 41 wurde im Juni 1956 von der DB in Dienst gestellt.
Auch die erste Serienlokomotive der Baureihe E 10 rollt auf DB-Gleisen. Alle neuen E-Loks wurden mit Stromabnehmern der Bauart DBS 54 ausgerüstet. Bei der Dieseltraktion geht die Serien V 200 an den Start. Bis 1959 wurden von der Diesellok 87 Lokomotiven gebaut. Die kleine Schwester der V 200, die V 60, wird auch 1957 ausgeliefert. Die ersten Serien der 26,4 Meter D-Zugwagen wurden eingeführt.
Mit dem Sommerfahrplan wird international das 2-Klassen-Systems eingeführt. Bei der DB wird dabei die alte 1. und 2. Klasse zusammengelegt. Die alte dritte Klasse wird zur 2. Klassen. Mit der Umbezeichnung verschwanden die metallischen erhabenen Ziffern für die Klassenbezeichnung auf den Reisezugwagen. Der Loreley-Express wird ab 3. Juni 1957 auch als F-Zug noch mit der 1. und 2. Klasse am Rhein gefahren. Mit der Änderung des Klassensystems beginnt für die Modellbahner die Epoche III b.
Die aus Triebwagen gebildeten FT-Züge werden in F-Züge umbenannt. Damit wurde die Differenzierung zwischen Triebzügen und lokbespannten Zügen aufgegeben. Die F-Züge werden fast ausschließlich nur mit der neuen ersten Wagenklasse geführt.
Die DB schließt sich der Internationalen Gesellschaft für Kühltransport Interfrigo an.
Die DB reagiert auf die wachsende Konkurrenz mit dem Auto. Es werden die ersten Züge mit Autobeförderung angeboten. Ab 29. Juni fahren zwischen Hamburg und Basel sowie zwischen Oostende - München spezielle Doppelstockgepäckwagen zur Aufnahme von acht Pkws. Zwischen Hamburg und Chiasso und München - Oostende werden erstmals - zunächst probeweise - Autoreisezüge eingesetzt.
Der erste Mast für die Elektrifizierung der linken Rheinstrecke wird auf der Rheinbrücke bei Mannheim gesetzt. Von Oktober 1955 bis Mai 1956 wurden die Mainzer Festungstunnel für den elektrischen Zugbetrieb umgebaut. Im Oktober 1956 begannen die Arbeiten zur Vertiefung der Gleise im den drei Tunneln zwischen St. Goar und Oberwesel.
Am 20. November 1956 wird die Eurofima (Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von Eisenbahnmaterial) mit Sitz in Basel gegründet. Die DB ist mit 25% beteiligt.
Das DB-Logo, auch als DB-Kekes bekannt, konnte im August des Jahres erstmals auf Fahrzeugen der Bundesbahn gesehen werden, nachdem es 1955 den Verantwortlichen vorgestellt wurde.
Ab Sommerfahrplan 1956 übernahmen die Serienausführung der V 200 aus Hamm den F 3/4 „Merkur“ auf der Rheinstrecke.
Die Straßenverkehrsordnung sieht für die Fahrtrichtungsanzeige statt dem Winker jetzt den Blinker vor. In den Folgejahren gab es oft noch Fahrzeuge mit beiden Anzeigearten.
1957
Das Saarland wird vollwertiger Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland. Damit kommt die Eisenbahn des Saarlandes zur DB.
Die Elektrifizierung schreitet voran und die neuen Elektrolokomotiven rollen aus den Werken. 1957 wird die erste E 50 wird ausgeliefert. Insgesamt werden 194 Maschinen dieses Typs gebaut. Auch die Güterzuglokomotive E 40 wird in Dienst gestellt.
Die europaweite Einführung der TEE-Züge wird am 31. März mit einer Sternfahrt nach Luxemburg gefeiert. über die Rheinstrecke fährt der TEE Rhein-Main (Frankfurt- Amsterdam). Die ersten TEE-Triebzüge VT 11.5 (später VT 601) werden in Dienst gestellt. Vom 15 Mai 1957 bis 9. Januar 1958 wurden 19 Stück VT 11.5 ausgeliefert.
Auch VT 08 werden für den TEE-Verkehr eingesetzt. Dazu bekamen sie ein unscheinbares Schild auf die Frontseite. Noch bis 1962 auf der Rheinstrecke eingesetzt!
Der ET 30 hat seine Einführungsfahrt am 1. Juni zwischen Hamm und Düsseldorf. Damit ist gleichzeitig die erste Strecke im Ruhrgebiet elektrifiziert. Zunächst entsteht so ein elektrischer Inselbetrieb ohne Anschluss an das süddeutsche Netz.
Erster 4-Achs-Umbauwagen werden gebaut.
Die Dampflok BR 10 wird am 28. März in zwei Exemplaren ausgeliefert. Die BR 10 markiert das Ende des Dampflokbaus für Schnellzüge in Deutschland.
Ab Juli 1957 werden Wagen der ersten Wagenklasse mit hellem Streifen an der Dachkante versehen, um den Reisenden ein schnelleres Auffinden der Wagenklasse zu ermöglichen. Innerhalb von zwei Jahren war die Streifen an nahezu allen 1. Klasse Wagen angebracht.
Das Dreilicht-Spitzensignal wird durch eine neue Eisenbahnbetriebsordnung (EBO) verbindlich vorgeschrieben. Die Änderung ging am 1.09.1957 einher mit der neuen Straßenverkehrsordnung. Das Dreilicht-Spitzensignal sollte für eine bessere Erkennung der Eisenbahn-Fahrzeuge im Vergleich zu Automobilen sorgen. Angeblich gab es für Lokomotiven eine Übergangsfrist zur Einführung der drei Spitzenlichter bis zum 1. Februar 1960.
30 Loks der Baureihe 01.10 werden auf Ölhauptfeuerung umgestellt. Die Loks konnten statt 600 km jetzt 1000 km ohne Aufnahm von Brennstoff durchlaufen.
Mehr als 9000 km Schienenstrecken sind bei der DB durchgehend geschweißt. Der Komfort im Eisenbahnverkehr wird damit spürbar gesteigert.
Am 20. September 1957 wird das große Zentralstellwerk in Frankfurt/M in Betrieb genommen.
Die ersten Turnus-Sonderzüge des Reiseveranstalters „Hummel-Reisen“ fahren wichtige Urlaubsziele an. Dabei wird mit den Scharnow-Reisen kooperiert.
Der VT 06 110 in roter Farbgebung als FT 8 „Rhein-Blitz“ unterwegs.
Der VT 08 514 wurde als TEE 31 „Rhein-Main-Express“ eingesetzt.
Der VT 04 501 und VT 06 501 scheiden am 29. Juni und 28. Dezember aus dem Plandienst aus.
Der "Wuerming-Pass" bietet seit zwei Jahren Ermäßigungen für kinderreiche Familen bei der Bahn. Die Altersgrenze der Vergünstigung wird auf 25 Jahre erhöht.
Bis Mai 1957 waren die linksrheinischen Tunnel bei St.Goar für den Oberleitungsbetrieb umgebaut. Dabei wurden die Gleise um 60 cm abgesenkt.
1958
Im Frühling begannen auf der linken Rheinstrecke die Personalschulungsfahrten für den elektrischen Betrieb. In der Regel wurden dabei den Regelzügen die E-Loks vorgespannt.
Auf der linke Rheinstrecke von Mainz bis Remagen wird am 1. Juni der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. Auf dem Foto ist der offizielle Eröffnungszug aus Richtung Oberwesel kommend gerade in St. Goar eingetroffen.
Die Modernisierung und der Ausbau des Rangierbahnhofs Köln-Gremberg konnten abgeschlossen werden. Damit wurde er zum modernsten Rangierbahnhof der Deutschen Bundesbahn. Für die linke und rechte Rheinstrecke ist Köln-Gremberg ein wichtiger Zugbildungsbahnhof.
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Touristen-Information St. Goar
Am 17. November erfolgte der elektrische Betrieb von Remagen bis Köln-Gereon. Im Güterverkehr war damit Köln voll elektrisch erreichbar.
Am 23. Januar 1958 bekam das Bw Koblenz-Mosel mit der E 10 122 die erste E-Lok zugewiesen.
Ab 1958 wird der Loreley-Express mit 24 m-Wagen gefahren.
Ab 1958 wurden 36 Loks der Baureihe BR 44 auf Ölhauptfeuerung umgestellt.
Die BR 01 wird ab Mitte des Jahres mit Neubaukesseln ausgestattet. Als einer der ersten Bahnbetriebswerke bekam im Juni Koblenz-Mosel die modernisierten Loks.
Ab 1958 wurden die ersten sechs Probelokomotiven der BR V 100 ausgeliefert. Bis 1962 wurden 364 Stück beschafft. Die V 100 ist eine Weiterentwicklung der 1952 gebauten V 80.
Erstmals nach dem Krieg können auf den Schienen der DB wieder 140 km/h gefahren werden. Vorher galt als Höchstgeschwindigkeit 120 km/h.
Die Farbband-Zange zur Fahrkartenkontrolle wird bei der DB eingeführt.
Um 4 900 Güterzuggepäckwagen einzusparen, werden die ersten Dampfloks mit Kabinentender ausgerüstet. Am 30. Oktober 1958 wurde die erste BR 50 mit Zugführerkabine vorgestellt. Drei Personen dürfen dort mitfahren. Die Verbindung zum Lokführer wurde über eine Sprechrohr hergestellt.
Die DB beginnt einige Bahnsteige auf eine Länge von 400 Metern auszubauen.
Bis 1958 waren bei der DB Güterwagen mit der Beschriftung der „Besatzungsmächte“ DR Brit.-US-Zone zu sehen. Auch Europ SAAR-Wagen gab es bis in diese Zeit noch.
Der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF) wird in Frankfurt (Main) gegründet.
1959
Am 16. April wird der elektrische Betrieb von Köln Gereon bis Köln Hbf und weiter bis Düsseldorf aufgenommen. Damit war das süddeutsche Netz mit dem Inselnetz im Ruhrgebiet verbunden. Gleichzeitig wurde die Hohenzollernbrücke viergleisig befahrbar, wobei die alten Brückentürme entfernt wurden.
Am 5. Mai wird der Zusammenschluss der elektrifizierten Netze offiziell in Köln gefeiert.
Der letzte von 9 Zügen des VT 06 (Bauart Köln in roter Farbgebung) wird aus dem Verkehr gezogen.
Das Ausbesserungswerk Mülheim-Speldorf wird geschlossen.
Die letzte BR 23 wird ausgeliefert. Damit endete der Dampflokbau bei der DB.
Am 26. Mai wird zwischen Passau und Regensburg der elektrische Betrieb aufgenommen. Damit ist die Strecke Ruhrgebiet - Frankfurt - Wien durchgehend elektrisch.
Zu Beginn des Sommerfahrplans am 31. Mai 1959 wird bei Ludwigshafen eine Verbindungskurve in Betrieb genommen, die den Kopfbahnhof umfährt und eine direkte Verbindung Mainz - Mannheim zulässt.
Die Höchstgeschwindigkeit für Durchgangsgüterzüge wird probeweise von 65 km/h auf 75 km/h erhöht.
Der TEE Helvetia erreicht zwischen Hamburg und Basel eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 km/h.
Der erste Wendezug wird zwischen Hamburg und Lübeck erprobt.
Die ersten Silberlinge werden in Dienst gestellt.
Im Hauptbahnhof Kassel werden Selbstbedienungs-Gepäckkarren erprobt.
Am 5. Juli werden die französischen Zollstellen zwischen dem Saarland und der Bundesrepublik aufgehoben.
Die Farbgebung bei der DB wird neu geregelt. Alle Loks über 120 km/h werden blau, Rangierloks rot und alle übrigen Loks grün gestrichen. Die letzten E 41 in blauer Farbgebung sollen bis Ende der 70er Jahre gelaufen sein. Bei den Reisezugwagen ändern sich die Farben der 1. Klasse von stahlbau in kobaltblau und bei der 2. Klasse von flaschengrün in chromdioxydgrün. Die Wagen der DSG bekommen eine purpurrote Lackierung. Vorher waren die Wagen rubinrot lackiert.
Der Rheingold braucht von Hoek v. Holland bis Basel 9 Stunden und 6 Minuten.
Ein neues Signalbuch löst am 15. Dezember bei der DB die alte, mehrfach geänderte Signalordnung von 1907 und 1934 ab.
Signalbuch der GDBA, Oktober 1959
1960
Auf der rechten Rheinstrecke wird mit der Elektrifizierung begonnen.
Anfang der 60er Jahre kommen E 94 auf der rechten Rheinstrecke bei Sonderleistungen bis in das Ruhrgebiet.
Die Bundesbahn-Direktion Trier wird aufgelöst. Die Direktion wird mit Saarbrücken zusammen gelegt. Sitz der neuen Direktion ist Saarbrücken.
Erster Serienbau der „Silberlinge“ mit Minden-Deutz Drehgestellen für den Nahverkehr.
Die E 10 wird ab 1960 mit Doppelleuchten und senkrechten Lüftungsgittern geliefert.
Die erste V 160 wird von Krupp gebaut. Die V 160 003 blieb als Museumsfahrzeug erhalten.
Die ersten dreiachsigen doppelstöckigen Autotransportwagen Offs 60 werden geliefert.
Am 10. Februar wird das „Brand-Gutachten“ zur Gesundung der Deutschen Bundesbahn vorgelegt.
Die drei schnellsten Züge der DB erreichen Reisegeschwindigkeiten von über 100 km/h.
In Essen findet die Landesverkehrsausstellung "Schiene und Straße" statt.
Am 21. Oktober gibt es einen Rekord bei der Gestellung von Güterwagen. Es sind 74 275 Wagen.
Die erste Einheits-Dampflok BR 01 001 wird ausgemustert.
In Braunschweig wird ein neuer Hauptbahnhof eröffnet.
Das BZA vergibt an die Industrie den Auftrag, für den neuen Rheingold spezielle Wagen zu entwickeln.
Der Aussichtswagen VT 90 500, der in Köln-Nippes stationiert war, wurde am 13. April 60 ausgemustert.
Der Stückgut-Schnellverkehr wurde Anfang der 60er Jahre eingestellt.
Auf der Höllentalbahn wird die Strom-Frequenz von 50 Hz auf 16 2/3 Hz umgestellt. Kurz vor der Umstellung kann im Mai die Mehrfrequenzlokomotive E 320 21 zum letzten Mal auf DB-Strecken mit 50 Hz-Frequenz getestet werden. Die E 320 war für drei Spannungen ausgelegt (15, 20 und 25 kV).
In Nürnberg werden "125 Jahre deutsche Esenbahn" gefeiert.
1961
Bis 1961 waren Lokomotiven mit nur zwei Spitzenleuchten noch zulässig.
Erster Silberlinge-Steuerwagen für Nahverkehrszüge wird erprobt.
Am 28. Mai verkehrt der erste Trans-Europa-Expreß Güterzug (TEEM).
Die ersten Prototypen des VT 23 und VT 24 werden in Dienst gestellt. Später werden sie als VT 623 bzw. 624 umbezeichnet.
Die Leig-Einheiten im Stückgutverkehr gehen in die Nahgüterzüge auf. Die Beschriftung der Einheiten mit „Stückgut Schnell Verkehr“ wurde schon Mitte der 50er Jahre aufgegeben.
Im September 1961 wurden die neuen Loreley- und Roßsteintunnelröhren eingeweiht. In den alten Tunnelröhren wurde gegen der Elektrifizierung nur noch ein Gleis geführt.
1962
Die rechte Rheinstrecke wurde am 27. Mai auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Die Verlegung des Ludwigshafener Hauptbahnhofs wird beschlossen und die entsprechenden Verträge zwischen Bahn und Stadt unterzeichnet.
Der neue Rheingold wird in den Farben blau/beige eingeführt. Er fährt als F 9/10 von Hoek van Holland nach Basel. Dafür braucht er 8 Stunden und 45 Minuten. Erste Zuglokomotive ist E 10 1242. Es wurden zunächst 18 Rheingoldwagen angeschafft.
Die IC-Wagen der Bauart „Rheingold“ werden von 1962 bis 76 gebaut. Es sind zusammen 402 Avmz und Apmz.
Bei der E 10 wurden alle Loks ab Nummer 288 mit windschnittiger neuer Kastenform (Bügelfalte) geliefert.
Scharnow-Reisen kooperieren mit der Touropa und bringt seine 81 Liegewagen in den Fahrzeugbestand mit ein.
Für die Schnellfahr-Elektrolokomotive E 03 wird ein Entwicklungs-Auftrag an die Industrie gegeben.
Der von der DB konzipierte 26,4 m Einheitswagen wurde in seinen Grundzügen Vorbild des europäischen Einheitswagen UIC-Txp X.
Die Niederflurwagen Bauart Laas 608 werden serienmäßig bebaut und ermöglichen die erste „Rollende Landstraße“ für Lkw.
Ab März wurden die Gepäckwagen mit dem Kürzel D statt mit Pw bezeichnet.
1963
Die letzten Bügelfalten E 10 für den Rheingold wurden Anfang 63 ausgeliefert.
Der Rheingold wird mit 136,5 km/h auf dem Abschnitt Karlsruhe - Freiburg zum schnellsten fahrplanmäßigen Zug Europas.
Der Rheinpfeil bekommt neues „Rheingold“-Wagenmaterial.
Am 14.05.63 wird die Vogelfluglinie eröffnet. Am 30. April waren die Fehmarnsundbrücke und die Strecke nach Puttgarden zum neuen Fährhafen freigegeben.
Die V 320 und die V 200.1 werden der Öffentlichkeit vorgestellt.
Am 30. Mai tritt die BR 05 mit Stromlinien-Verkleidung ihre letzte Fahrt nach Nürnberg ins Museum an.
Die letzten hölzernen Personenwagen werden ausgemustert.
16 Prozent der DB-Netzes sind elektrifiziert.
Anfang 1963 wird im saarländischen deutsch-französischem Grenzgebiet eine Zwei-Frequenz-Lokomotive für den Güterverkehr eingesetzt. Die E 344 01 kann sowohl mir 16 2/3 Hz als auch mit 50 Hz betrieben werden.
Piktogramme werden in Paris für die Eisenbahnen vorgestellt. Sie werden später bei der DB eingeführt.
Neue 1. Klasse-Wagen Schnellzugwagen - A4üm-61 - werden ausgeliefert. Sie wurden ab 1966 als Am 203 bezeichnet.
1964
Die erste V 90 (V 290) wird in Dienst gestellt. Bis 1974 wurden davon 407 Maschinen gebaut.
Erster Speisewagen der DSG mit 27,5 m Länge. Zwischen 1964 und 76 werden 212 Speisewagen und Sonderwagen der Bauart „Rheingold“ gebaut.
40 Seriendieseltriebwagen der Baureihe VT 24 (VT 224) werden ausgeliefert.
Die letzten Kasten E 10 in Rheingold-Lackierung werden blau umgespritzt.
Die BR 91 (T9.3) wird bei der Bundesbahn ausgemustert.
Dampfloks werden in der Regel nicht mehr im F-Zug-Verkehr eingesetzt.
1964 erhielt der letzte Schürzenspeisewagen Gummiwulstübergänge.
Die Dachkanzeln auf den Gepäck- und Güterzugbegleitwagen verlieren ihre Bedeutung, denn die Zugführer müssen nicht mehr den Zug daraus beobachten. Danach verloren viele der Wagen bei größeren Revisionen ihre Kanzel.
Das neuen UIC-Nummernsystem wurde für Güterwagen 1964 eingeführt. Bis spätestens 1968 wurde die Umbezeichnung im Rahmen der Hauptuntersuchung durchgeführt. Ab Herbst 1960 hatte die DB schon damit begonnen, Neu- und Umbauwagen mit der alten und neuen Bezeichnung zu beschriften.
1965
Die erste E 03 wird bei der Internationalen Verkehrsausstellung in München vorgestellt. Sie fährt „planmäßig“ mit 200 km/h von München nach Augsburg. Die Vorserien E 03 wird in den Farben rot/beige ausgeliefert.
Die erste Serien-Diesellokomotive V 90 wird vorgestellt.
Ab 20. Mai fährt die britische Königin mit einem 15-Wagen-Zug für 10 Tage durch Deutschland.
Die Maschinenfabrik Eßlingen liefert den 14. Rheingoldwagen ab und beendet gleichzeitig die Produktion von Schienenfahrzeugen nach 119 Jahren.
Der „Blaue Enzian“ bekommt auch das Wagenmaterial des Rheingold.
Der Rheingold wird zum TEE hochklassifiziert. Neben dem Rheingold werden auch Rheinpfeil, Diamant und Blauer Enzian zu TEE-Zügen aufgewertet.
Ab diesem Jahr wurden die Farben von blau/creme auf rot/beige beim Rheingold und Rheinpfeil umgestellt. Die Arbeiten wurden 1967 abgeschlossen.
Noch immer fahren V 200 in der Ursprungsausführung auf der linken Rheinstrecke.
Die ersten Kakadu-Speisewagen laufen schon mit den neuen Computernummern bei der DB.
Die DB setzt TEEs auch im reinen Inlandsverkehr ein. Es wurden auch lokbespannte Züge zu TEEs.
Die DB nimmt Mitte der 60er Jahre die Donnerbüchsen außer Betrieb. Viele werden zu Bauzugwagen umgebaut oder kommen zu Museumsbahnen.
BR 18 505 und 316 sind in Minden beim BZA stationiert. Sie sind dort für Lok-Versuchsfahrten im Einsatz.
In Hannover werden zwei Fahrkartenautomaten für Bahnhöfe bis 50 Kilometer Entfernung eingesetzt.
In Frankfurt/Main informiert der erste Auskunftsautomat über Zugverbindungen.
1966
Die letzte S 3/6 wird ausgemustert. Eine modernisierte Lokomotive steht noch in Minden für Fahrten bereit.
Im April 1966 werden die letzten hölzernen Schnellzugwagen bei der DB ausgemustert.
Die Aufhebung der Bahnsteigsperren beginnt sich auszuweiten. In der Zugmitte gibt es jetzt Schaffnerwagen, wo die Fahrkarten im Zug gekauft werden können.
Die erste Europa-Lok E 410 001 wird ausgeliefert.
Im September 1966 fährt der Rheingold noch mit komplett blau/beige Wagenmaterial.
Ab 1966 wurde der 1. Klasse-Streifen goldgelb (RAL 1004) gestrichen.
Einige E 32 waren von 1966 bis 1971 in Frankfurt/M. beheimatet.
Am 1.10.1966 wurden die Computernummern eingeführt. Zunächst begann aber nur eine Vorphase der Umbezeichnung. Neuwagen wurden schon mit Computernummern ausgeliefert. Ab 1967 ging es dann mit der Umbezeichnung so richtig los. Wagen, die vor der Ausmusterung standen, wurden nicht mehr umgenummert. Dampfloks wurden teilweise erst Anfang 1969 umgezeichnet. Vierachsige Wagen waren in der Regel bis Ende 1968 mit neuen Nummern unterwegs. Zwei- und dreiachsige Wagen wurden nicht mehr umbezeichnet, liefen aber dennoch bis Ende der 70er Jahre.
Neue Uniformen werden für die weiblichen Mitarbeiter der DB eingeführt.
In Hamburg wird ein Gemeinschaftstarif im Verkehrsverbund eingeführ.
1967
Im Januar 1967 werden die letzten Dampflokomotiven der Baureihe 39 in Stuttgart abgestellt.
Ab Ende 1967 wurden die Einheitslokomotiven ohne Regenrinne geliefert. Außerdem wurde die Farbe des Lokomotivkastens über die Dachrundung hinausgezogen. Der Dachspiegel erhielt einen grauen Anstrich.
Der Kofferkuli wird auf den Bahnhöfen zum Lastentransport eingeführt.
Die EBO erlaubt höhere Geschwindigkeiten auf Hauptbahnen. Die Höchstgeschwindigkeit wird von 140 auf 160 km/h gesteigert. Auf vielen Nebenbahnen sind statt 60 jetzt 80 km/h möglich.
Die Bahnsteigsperren werden aufgelöst.
Im Oktober 1967 ist eine Rheingold E 10 noch in blau/beige zu sehen.
Die ersten 10 Containerbahnhöfe werden bei der DB eröffnet.
Ab 1967 wurden die Dächer der TEE/IC-Wagen an den Stirnseiten senkrecht nach oben gezogen (Steildach).
Die letzten Dampflokomotiven der Baureihe 39 (P 10) scheiden aus dem Plandienst aus.
Im Ausbesserungswerk Frankfurt-Nied wurde die letzte Dampflok repariert.
1968
Die DB stellt den ersten Prototyp der BR 218 in Dienst. Bis 1972 werden 145 Lokomotiven geliefert.
Der VT 601 fährt ab Winterfahrplan 68/69 als InterCity mit neuem Schild auf der Stirnseite. Er fährt aber nicht planmäßig auf der Rheinstrecke. Aus Platzangebotsgründen werden die VT 601 immer häufiger durch lokbespannte Züge ersetzt.
Die erst 1957 gelieferte Dampflok der Baureihe 10 wird ausgemustert.
Auf der Strecke Wunstorf - Hamm wird der elektrische Betrieb aufgenommen.
Die DB erprobt am VT 624 eine gleisbogenabhängige Luftfedersteuerung. Sie soll die Geschwindigkeit in Kurven um 20 Prozent steigerbar machen.
Für zwei Jahre, bis 1970, waren die E 19 Loks in Hagen-Eckesey stationiert.
Die ersten Container-Ganzzüge werden bei der DB eingesetzt. Sie sind wohl erst nicht auf der Rheinstrecken unterwegs gewesen.
Zum Sommerfahrplan wurden erstmals ein VT 11.5 außerhalb des TEE-Verkehrs eingesetzt. Er fuhr als F 38/37 „Hans Sachs“.
Messtriebwagen wurden in gelber Farbe lackiert.
Die Eisenbahndaten der Epoche IV finden Sie hier.
Letzte Änderung auf dieser Seite am 21.07.2017.