Zwischen Banktunnel und Bettunnel

Der Streckenabschnitt gegenüber der Loreley

Dort, wo sich immer noch einige Fahrgäste die Nase an der Fensterscheibe platt drücken, ist aus dem Zug der weltbekannte Loreley-Felsen zu sehen. Auf meiner Rhein-Modellbahn ist dieser Abschnitt nicht nachgebaut. Leider fehlt mir dazu der Platz. Zwischen den beiden Tunneln liegt übrigens der St. Goarer Stadtteil An der Loreley. Er ist geprägt von einem großen Zeltplatz am Rheinufer und der Gastronomie für den schnellen Besucher. Auch Andenken kann der Tourist hier erstehen

St. Goar: Stadtteil „An der Loreley“


Die Eisenbahnstrecke führt durch einen Tunnel, um die scharfen Rheinbiegung am Bankeck zu umfahren. Sobald die Züge von Norden kommend das Südportal des Banktunnels verlassen, ist der Blick frei auf die berühmte Loreley.

Blick auf die Loreley

 


Das Südportal des Banktunnels ist mit einem Turm verziert, der an die Burgen und Stadtmauern des Rheintals erinnert. Bei Planung und Bau der Strecke in den 50er Jahren des 19. Jahrhundert hat sich die Eisenbahn bemüht, den Charakter der Rheinlandschaft bei den Kunstbauten aufzunehmen. 

Banktunnel Südportal

 


Auf dem nächsten Bild ist im Hintergrund ist die Burg Katz oberhalb von St. Goarshausen zu erkennen. Dazwischen windet sich der Rhein um das Bankeck.

Banktunnel Südportal mit Burg Katz

 

Von diesem Standort aus wurden schon viele Fotos von der Eisenbahn am Banktunnel geschossen. Es ist nach wie vor eine schöne Situation.

Ein Güterzug verlässt den Banktunnel

 

Eine BR 120 schiebt einen IC Richtung Koblenz in den Banktunnel. Nach wie vor hat die linke Rheinstrecke ein hochwertiges Zugangebot, wenn auch die Masse der Fernverkehrszüge von Köln nach Frankfurt / Main über die Neubaustrecke rasen.

BR 120 im Schiebedienst vor Banktunnel



Ein Blick von der selbst Stelle Richtung Süden. Dort, wo heute das moderne Lichtsignal steht, konnten noch bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts Flügelsignale fotografiert werden. Auf jeden Fall handelt es sich um die Einfahrtssignale von St. Goar. Der Bahnhof des Städtchens befindet sich unmittelbar hinter der Nordausfahrt des Banktunnels.

Signalstandort vor dem Banktunnel


 

Das enge Rheintal machte beim Bahnbau zahlreiche Sicherungsbauwerke nötig. Hier eine der vielen Stützmauern, die die Strecke vor Steinschlag und Felsstürzen sichern. In den letzten Jahren wurden die Schutzeinrichtungen weiter z. B. durch Netze und weitere Verbauungen erweitert, denn es kam in der Vergangenheit immer mal wieder zu Gefährdungen durch das lockere Gestein der rheinischen Schiefergebirges.

Eine der vielen Stützmauern an der linken Rheinstrecke: Hier An der Loreley 


Etwa in der zwischen Bank- und Kammerecktunnel verläuft die linke Rheinstrecke hinter der Bebauung des Stadtteils An der Loreley und den steilen Berghängen.

Zug hinter der Bebauung


In diesem Bereich befindet sich auch die Aalräucherei der letzten Berufsfischer am Mittelrhein. Früher könnten viele Bürgen St. Goars ihren Lebensunterhalt durch die Fischerei bestreiten. Der Flussabschnitt war für seinen Salmreichtum bekannt.

Aalräucherei An der Loreley

 

Schon weiter in Richtung Betteck im folgenden Bild ein Blick zurück auf das Bankeck und den Campingplatz. Deutlich ist zu sehen, wie weit die Felsen am Bankeck in das Flusstal ragen und den Strom zu einer engen Kurve zwingen.

Straßensituation An der Loreley

 


Der Stadtteil An der Loreley wirkt insgesamt etwas vernachlässigt, wobei der Campingplatz einen sehr aufgeräumten Eindruck hinterlässt. Symptomstisch ist das Weinfass am Straßenrand, das schon bessere Zeiten gesehen hat.

Weinfass an der B 9

 

Der Souvenirladen mit seinen wenig rheinspezifischen Angeboten war wohl eher an den Besuchern aus Übersee interessiert, die hier mit den Reisebussen kurz angehalten haben, um ein Foto vom berühmten Felsen auf der anderen Rheinseite zu machen.

Ehemaliger Andenkenladen an der Loreley

 

 

Die Schwarzwalduhr am Mittelrhein wirkt schon fast wieder kultig. Offenbar erwarten ausländische Besucher solche Dinge in ganz Deutschland.

Das typisch deutsche Angebot an der Loreley

 

 

Heute wird der Laden zum Verkauf von rheinischen Weinen genutzt. Für mich ein positive Entwicklung.

Unterhalb der Bundesstraße 9 wurde ein neuer Fußweg angelegt, der erst wieder kurz vor dem Bankeck direkt an die Straße heranführt.

Fußweg im Stadtteil "An der Loreley"

 

Südlich vom Ortseingangsschild ist eine der vielen Signaleinrichtungen zu finden, die den Schiffern in den engen Rheinschlingen die Fahrt erleichtern. Früher konnte dieser Flussabschnitt nur mit einem Lotsen befahren werden.

Signalstelle für die Schifffahrt

 

Unvermeidbar in Stadtteil "An der Loreley" ist der Blick auf den Felsen. Ein Passagierschiff oder ein Binnenschiff für den Gütertransport ist praktisch immer in Sichtweite.

Auf Schiffe muss nicht lange gewartet werden

 

Selbst die Stützmauern der Bahntrasse sind auf der linken Rheinstrecke immer einen Blick wert. Heute würde hier nur eine Betonwand gebaut.

Stützmauer mit Zinnen

 

Immer wieder sind besondere Verbauungen zu finden, deren Sinn sich einem nicht unmittelbar erschließt. Es sieht auf jeden Fall abwechslungsreich aus.

Stützmauer zur B 9



Wie näher uns dem Nordportal des Bettunnels. Kurz vor dem Tunnel ist eine doppelte Gleisverbindung zu finden. Dabei handelt es sich um die Überleitstelle Urbar Nord bei Streckenkilometer 127,4. Eine Überleitstelle (Üst) bietet auf freier Strecke die Möglichkeit, auf das jeweils andere Streckengleis derselben Strecke zu wechseln. Überleitstellen werden durch Blocksignale gesichert. Auf der linken Rheinstrecke können beide Gleise in beiden Fahrtrichtungen gleichermaßen befahren werden. Auch die Höchstgeschwindigkeit kann auf beiden Gleisen in beiden Richtungen gleich hoch sein. Durch den Gleiswechselbetrieb kann ein langsamer Zug in seiner Fahrtrichtung auf das linke Gleis wechseln und damit einem schnelleren Zug die Vorbeifahrt ermöglichen. Ebenso kann bei Störungen oder Bauarbeiten der Gleiswechselbetrieb einen schnelleren Bahnverkehr ermöglichen und damit den Durchsatz der Strecke erhöhen. Auf der linken Rheinstrecke wurde Mitte der 80er Jahre der Gleiswechselbetrieb eingeführt. Heute wird offiziell nicht mehr von Gleiswechselbetrieb gesprochen. Der Sachverhalt wird umschrieben mit: Befahren des Gegengleises mit Hauptsignal und Signal Zs6 ständig eingerichtet. Etwas sperrige Formulierung, wie ich finde. Offenbar haben das auch die Bahnoberen eingesehen. Der alte Name wurde daher wieder eingeführt.

Weichenverbindung vor dem Bettunnel

 

Hier sehen wir einen Autotransportzug, der in den Bettunnel einfährt. Während vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln - Frankfurt / Main der Personenverkehr absolut dominant auf der linken Rheinstrecke war, hat sich die Gewichtung in den letzten Jahren verschoben. Der Anteil am Güterverkehr ist größer geworden.

Autozug bei der Einfahrt in den Bettunnel


Auch das Nordportal des Bettunnels ist mit Türmchen und Zinnen im Stiel der Rheinburgen ausgeführt. Kurz vor dem Tunnel ist der letzte Blick auf die Loreley möglich.  

Bettunnel-Nordportal

 

Die Dimensionen täuschen scheinbar etwas. Der Turm ist nur mittels einer Leiter zu besteigen. Natürlich nur für Personen im Dienste der Bahn.

Leiter im Turm des Bettunnel-Nordportals

 

Und so sieht das Türmchen von innen aus. Offensichtlich hat es rein dekorativen Charakter und keinen bahntechnischen Nutzen.

Leiter im Turm des Bettunnel-Nordportal


Nach 236 Metern ist das Betteck von den Zügen passiert und der Reisende kommt in den zweiten Bereich, der bei Rheinmodellbahn nachgebaut wurde.

Schild am Tunnelportal

 


Dieser Anblick bietet sich von der Bundesstraße 9 dem Wanderer. Rapunzel, lass dein Haar herunter, möchte man ausrufen.

Das Türmchen des Bettunnels von der B 9 aus gesehen


Wir nähern uns nun dem Ende der Wanderung. Noch einmal ein Blick zurück zum Tunnelportal, das gerade noch aus dem dichten Grün mit seinem Türmchen hervorschaut und der lang gezogenen Stützmauer zur Bundesstraße hin.

Am Betteck der letzte Blick auf das Türmchen am Bettunnel



Zuletzt der Ausläufer des Felsens, dessen Namen der Bettunnel aufnimmt. Sicher ist das Betteck nicht so imposant wie der Felsen der Loreley. Dennoch muss der Rhein auch hier seine Richtung ändern den Felsen um fließen. Wie eng und gefährlich die Stelle ist, macht das Schifffahrtssignal deutlich. Selbst für die Straße ist nur wenig Platz vorhanden.

Das Betteck mit Schifffahrtssignal

 

Güterzug im Ortsteil "An der Loreley"

IC hinter dem Ortsteil "An der Loreley"

Blick auf Betteck (rechts) und Loreley (links)

Gegenüber dem Ortsteil "An der Loreley" liegt der Hafen ein Hafen

Möchten Sie sehen, wie es zwischen Bett- und Kammerecktunnel weiter geht?

Dann bitte hier klicken.

Letzte Änderung auf dieser Seite am 02.11.2015.

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